30 Jahre Städtepartnerschaft Nottuln-Chodziez: Ehrung für Jacek Gursz
Eine starke Freundschaft
Nottuln
Große Gesten, große Worte, große Gefühle und auch große Freundschaft: Der Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Nottuln – Chodziez bot davon reichlich.
Von Ludger Warnke
Ratsbeschluss umgesetzt: Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes zeichnete seinen Amtskollegen Jacek Gursz mit der Maria-Anna-von-der-Reck-Plakette aus. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung der Gemeinde Nottuln.Foto: Iris Bergmann
Diese Überraschung für die polnischen Freunde war gelungen: Die Gemeinde Nottuln hat ihre höchste Auszeichnung, die Maria-Anna-von-der-Reck-Plakette, als Anerkennung für besondere Verdienste um die Städtepartnerschaft Nottuln – Chodziez an Bürgermeister Jacek Gursz verliehen. Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes nahm die Auszeichnung am Freitagnachmittag in der Alten Amtmannei im Rahmen des Festaktes zum 30-jährigen Bestehen vor.
Maria-Anna-von-der-Reck-Plakette
„Nottuln lebt von starken Persönlichkeiten, Nottuln lebt von den starken Beziehungen zwischen Polen und Deutschen“, leitete Thönnes die Ehrung ein. Er erinnerte an die Äbtissin Maria Anna von der Reck, die nach dem großen Brand Nottuln zu Größe gebracht habe. Im übertragenden Sinne gelte das auch für Jacek Gursz, der sich in ganz besonderer Weise um die Städtefreundschaft verdient gemacht habe.
Der Bürgermeister überreichte seinem sichtlich überraschten Amtskollegen die Urkunde und die Bronzeplakette. Für den polnischen Bürgermeister, der seit so vielen Jahren diese Städtefreundschaft fördert und begleitet, erhoben sich die Gäste nur zu gern von ihren Stühlen und spendeten ihm lang anhaltenden Applaus.
Festakt 30 Jahre Städtepartnerschaft Nottuln – Chodziez
Sichtlich bewegt, dankte Jacek Gursz den vielen Menschen im Komitee, die sich für die Partnerschaft einsetzen. Diese Auszeichnung gelte nicht nur ihm, sondern dem ganzen Komitee.
Partnerschaft mit einer Urkunde erneuert
Die Verleihung dieser Ehrengabe war einer der besonderen Momente in einem Festakt, der erfrischend straff organisiert und dabei glasklar in seiner Botschaft für Freundschaft und Frieden war. Nunmehr 30 Jahre nach Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde gibt es eine weitere Urkunde, die die beiden Bürgermeister und die beiden Komiteevorsitzenden Beata Roguszka und Robert Hülsbusch unterzeichneten. Zum Inhalt dieser von Chodziez vorbereiteten Urkunde gehört die Verpflichtung zu weiterer Zusammenarbeit und Freundschaft.
Einen Platz hat das Jubiläum auch im Goldenen Buch der Gemeinde bekommen. Eine von Doris Block kalligraphisch gestaltete Seite unterzeichneten die Bürgermeister und Komiteevorsitzenden nur zu gern.
Doch gab es nicht nur große Gesten, sondern ebenso große Worte. Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes verwies auf die vielen Begegnungen und Freundschaften zwischen den Menschen beider Gemeinden. „Bei uns in Nottuln gehören unsere Partnerschaften ganz fest zu unserer gemeindlichen DNA. Sie ist fester Bestandteil all unserer Planungen und Überlegungen“, betonte er.
Brücken bauen
Er freue sich über die Selbstverständlichkeit und Unbefangenheit, mit der sich die Menschen begegneten. Das sei nicht selbstverständlich, wenn man auf die deutsch-polnische Geschichte zurückschaue. Thönnes dankte auch den vielen Menschen, die sich in der Partnerschaft engagieren. Gemeinsam werde man weiter die Ziele leben: Brücken bauen, miteinander in Kontakt bleiben und einander verstehen.
Bürgermeister Jacek Gursz sieht eine gute Zukunft für die Partnerschaft: „Mit unserer Städtepartnerschaft haben wir das Fundament gelegt, auf dem Vorurteile abgebaut und gegenseitige Achtung, Respekt und Freundschaft aufgebaut werden können.“ Sein Wunsch für die weitere Zukunft: „Lassen Sie uns das Schöne festigen, das Wichtige stärken und nach gemeinsamen Wegen suchen, um vor allem den Frieden, die Freundschaft und die Annäherung zwischen unseren Städten zu gewährleisten.“
Ein Glückwunsch kam auch von Laurette Denquin, Komiteevorsitzende in Nottulns französischer Partnerstadt Saint-Amand-Montrond. „Die Freunde von unseren Freunden sind auch unsere Freunde“, betonte die Französin.
Glückspilze und goldrichtige Entscheidung
Beata Roguszka, Komiteevorsitzende in Chodziez, wies auf die tiefe Freundschaft zwischen Nottuln und Chodziez hin. „Ich weiß, wir sind Glückspilze, denn wir haben Euch.“ Komiteevorsitzender Robert Hülsbuch sprach von einer „goldrichtigen Entscheidung“ vor 30 Jahren. „Die Arbeit im Rahmen der Städtepartnerschaft bereicherte unser aller Leben. Was für ein Schatz.“
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Renata und Tomasz Kaczmarek mit drei gefühlvollen Liedern.