Trauer um Hansjörg Krukenberg
„Er wollte die Welt ein bisschen besser machen“
Nottuln
In vielen Bereichen der Gemeinde hat er sich engagiert: Hansjörg Krukenberg. Im Alter von 85 Jahren ist der Nottulner nun verstorben.
Gerade erst hat die Städtepartnerschaft zwischen Nottuln und Chodziez ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Nun herrscht Trauer um einen großen Förderer dieser deutsch-polnischen Freundschaft: Im Alter von 85 Jahren ist am 24. Juni der Nottulner Hansjörg Krukenberg verstorben. Unter anderem prägte er 14 Jahre lang als Vorsitzender des Partnerschaftskomitees – Fachbereich Chodziez – diese Städtefreundschaft und sorgte für ihre Weiterentwicklung.
Hansjörg Krukenberg, am 14. Oktober 1936 in Marl-Polsum geboren, war nicht nur wegen seiner hochgewachsenen Statur eine markante und geschätzte Persönlichkeit im Stiftsdorf. In der Baumberge-Gemeinde war er vielseitig engagiert, wirkte mit westfälischer Hartnäckigkeit und war dabei ein Freund klarer Worte.
„Ich hab da was für Euch“, eröffnete Krukenberg häufig das Gespräch mit der Lokalredaktion, um über die Arbeit in den Gruppen zu informieren, in denen er sich engagierte.
Mehr als 30 Jahre gehörte er als Sänger dem MGV Nottuln an. In der Kirche vor Ort arbeitete er früh als Mitglied im Sachausschuss Ökumene für das Miteinander der katholischen und evangelischen Gemeinde mit. Um das Miteinander ging es ihm auch beim Wirken im Lokalen Teilhabekreis, in dem er sich mit seinem Wissen und seiner Erfahrung einbrachte.
Ganz besonders sind aber zwei Bereiche mit seinem Leben verbunden: Da sind der Einsatz im Heimatverein Nottuln und das Engagement im Partnerschaftskomitee.
Von 1984 bis 1999 war Hansjörg Krukenberg Vorsitzender des Heimatvereins und gab dem Verein in dieser Zeit viele Impulse. „Er wollte die Welt ein bisschen besser machen, setzte sich für Nottuln, vor allem für die Schwächsten ein, und blickte dabei über den Rand von Nottuln hinaus“, würdigt Heimatvereinsvorsitzender Johannes Moormann. Hansjörg Krukenberg habe sich um seine Mitmenschen, um seine Heimat gekümmert und habe jederzeit mit Rat zur Verfügung gestanden. Als Dank für dieses große Engagement wurde Krukenberg 1999 zum Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins ernannt.
40 Jahre lang engagierte sich Hansjörg Krukenberg im Komitee für Städtepartnerschaft; erst im Fachbereich St.-Amand-Montrond, dann mit Beginn der zweiten Städtepartnerschaft im Fachbereich Chodziez. 32 Jahre arbeitete er hier mit, davon 14 Jahre lang als Vorsitzender des Komitees. „Unermüdlich und mit großem Erfolg führte er die Menschen und die Vereine in unseren Städten zusammen und trug so dazu bei, dass diese Städtepartnerschaften aufblühten und Erfolgsprojekte wurden. Hansjörg Krukenberg war fest entschlossen, ein neues Kapitel zwischen Frankreich, Polen und Deutschland aufzuschlagen“, würdigen die Komiteevorsitzenden Robert Hülsbusch und Günter Dieker.
Die Berufung, die Völkerverständigung auf lokaler Ebene voranzubringen, hatte sicherlich auch etwas mit seiner Biografie zu tun. Als Kind lernte er polnische Zwangsarbeiter kennen, die man meiden sollte. Der Vater wurde im Zweiten Weltkrieg schwer verletzt und starb später an dieser Kriegsverletzung. Hansjörg Krukenberg nährte hieraus seine Entschlossenheit, an einem neuen Kapitel der Versöhnung und der Freundschaft zwischen Deutschland und Polen mitzuwirken. Aufgrund dieses aufrichtigen Engagements sind ihm auch in Chodziez große Wertschätzung und Vertrauen entgegengebracht worden.
Hansjörg Krukenberg hat in der Gemeinde viele Spuren hinterlassen.
Die Trauerfeier findet am heutigen Freitag (1. Juli) um 14 Uhr in der Kapelle auf dem Friedhof in Nottuln statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung.
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