Der aktuelle Abschlussjahrgang der Liebfrauenschule ist ein besonderer. Nicht nur wegen der guten Zeugnisse, die die Schülerinnen und Schüler überreicht bekamen.
Von Marita Strothe
Insgesamt 97 Jugendliche der Jahrgangsstufe 10 der Nottulner Liebfrauenschule erhielten am Mittwochnachmittag ihre Abschlusszeugnisse. Die Feierstunde fand in der St.-Martinus-Kirche statt. Zum Abschluss stellten sich alle Schülerinnen und Schüler auf dem Kirchplatz zum Gruppenfoto auf.Foto: Marita Strothe
„Ich bin richtig stolz auf euch“, versicherte Schulleiter Heinrich Willenborg den 97 Schülerinnen und Schülern der vier Abschlussklassen der Liebfrauenschule. In der Pfarrkirche St. Martinus bekamen Dreiviertel der Jugendlichen zum Abschluss an der Sekundarschule ein Zeugnis mit Fachoberschulreife, mehr als die Hälfte sogar mit Qualifikation zur gymnasialen Oberstufe.
Pfarrerin Regine Vogtmann hatte zu Beginn der Feier, auch im Namen des erkrankten Dechanten Norbert Caßens, zum ökumenischen Gottesdienst begrüßt. „Oh happy day“, sang dabei passend zum Anlass der Lehrerchor. Schülerinnen und Schüler gestalteten den Gottesdienst mit. „Jetzt spielen wir das Spiel des Lebens“, erklärten die Abschlussschüler und erinnerten daran, was ihnen in der Schule besondere Freude bereitet hatte. Als Erinnerung an den Gottesdienst hatte das Vorbereitungsteam eine Collage aller vier Klassen zu einem Stufenpuzzle fertigen lassen und jeder bekam nun ein Puzzleteil davon.
Abschlussfeier in der Pfarrkirche
Nach einem Zwischenspiel von Sina Loick am Marimbaphon eröffnete Thorsten Heck, der stellvertretende Schulleiter, die feierliche Überreichung der Zeugnisse. „Ich freue mich, dass die Pfarrgemeinde uns die Kirche zur Verfügung gestellt hat“, betonte er, dass so die ganze Stufe gemeinsam feiern könne. „Seid stolz auf das, was ihr geschafft habt. Heute ist euer Tag“, gratulierte er den Abschlussschülern.
„Heute endet für Sie alle ein Stück Leben“, richtete stellvertretender Bürgermeister Paul Leufke das Wort sowohl an die Schülerinnen und Schüler als auch an deren Eltern. Er übermittelte Glückwünsche von Rat und Verwaltung und gab allen gute Wünsche mit auf den Weg.
Schulpflegschaftsvorsitzende Katrin Eickhoff, an diesem Tag auch als Mutter einer Entlassschülerin mit dabei, bedankte sich bei den Lehrkräften, die den Jahrgang unterrichtet hatten. „Sie haben reichlich Geduld bei der schweißtreibenden Arbeit gehabt“, überreichte sie Heinrich Willenborg symbolisch ein Sporthandtuch. „Hier feiert ein ganz besonderer Jahrgang seinen Abschluss“, meinte sie. „Seid stolz darauf“, so Eickhoff zu den Schülern, die besonderen Zusammenhalt gezeigt hatten. „Lebe dein Leben, liebe dein Leben“, gab sie den jungen Leuten mit.
Stimmungsvolle Entlassfeier der Liebfrauenschule
Schulsprecherin Yasmin Mateus Drewes erinnerte an viele schöne Erlebnisse während der Zeit an der Liebfrauenschule. Sie dankte Eltern und Lehrern für „Ausdauer, Kraft und Energie, die sie für uns aufgebracht haben“, und versicherte: „Wir werden die gemeinsamen Jahre bestimmt nicht vergessen.“
Nach „Older“, gespielt von der Schulband „under cover“ unter der Leitung von Luna Marie Kahmann, hatte dann Schulleiter Heinrich Willenborg das Wort. Angelehnt an das Motto des Jahrgangs „Licence to live“, unterstrich er „eine Lizenz zum Leben braucht ihr eigentlich nicht“. Er erinnerte an Klimawandel, Pandemie und Krieg und attestierte ihnen „meinen großen Dank und Respekt, unabhängig von den Abschlusszeugnissen, wie ihr dazu Antworten gefunden habt“. Auch für ihre Zeugnisse machte er allen ein großes Kompliment. Bevor sie diese bekamen, gab Willenborg ihnen ein Zitat von Frieda Belinfante, einer niederländisch-amerikanischen Musikerin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus mit: „Ich habe immer gesagt: Das kann ich, ich werde es versuchen.“
„Das kann ich, ich werde es versuchen“
In kleinen Gruppen bekamen die Jugendlichen schließlich ihre Zeugnisse überreicht: die Klasse 10 a von Heinrich Willenborg und ihrer Klassenlehrerin Christina Wtulich, die 10 b von Klassenlehrerin Esther Cantama, die 10 c von Klassenlehrerin Christiane Gutbier und die 10 d von Klassenlehrer Michael Nieborg. Auch eine Rose und eine Abschlusszeitung bekamen sie. Aber auch die Jugendlichen verteilten – unter anderem an Klassenlehrer und Elternvertretungen – Dank und Präsente.