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„Tag des Schwimmabzeichens“

Lange Wartelisten und zu wenig Kurszeiten

Nottuln

Die Schwimmfähigkeit der Kinder hat stark nachgelassen. Das liegt vor allem an fehlenden Möglichkeiten, Kurse durchzuführen, erklärt die DLRG Nottuln. Am „Tag des Schwimmabzeichens“ konnten Jung und Alt ihr Können überprüfen lassen.

Von Iris Bergmann

Dirk Olbrich war mit seinen Töchtern Frieda (l.) und Emma (r.) am „Tag des Schwimmabzeichens“, den die DLRG-Ortsgruppe organisiert hatte, im Wellenfreibad. Foto: Iris Bergmann

Der Ehrgeiz ist groß bei der kleinen Emma. Sieben Jahre jung ist die Nottulnerin und hat bereits zwei Schwimmabzeichen in der Tasche. Am Sonntag nun kam sie zusammen mit Papa Dirk Olbrich und der jüngeren Schwester Frieda ins Wellenfreibad, um beim „Tag des Schwimmabzeichens“ selbiges in Gold abzulegen. Zahlreiche Mitglieder der Nottulner DLRG-Ortsgruppe waren da, nahmen die Prüfungen ab und standen für Informationen zur Verfügung.

Der Schwimmabzeichentag fand bundesweit statt und wurde veranstaltet von der DLRG in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schwimmverband. Hintergrund der Aktion ist, dass bei Kindern die Schwimmfähigkeit deutlich nachgelassen habe, erläuterte Marcel Schwaf, Vorsitzender der Nottulner DLRG. Das liege aber nicht an den Eltern, betonte er. Das Angebot an Schwimmkursen sei einfach zu gering, und den Schulen fehlten oft die Lehrkräfte mit der entsprechenden Ausbildung. „Die Kurse, die über die Gemeinde Nottuln angeboten werden, sind immer ausgebucht, es gibt lange Wartelisten“, wusste Schwaf. Theoretisch könne die DLRG Schwimmkurse anbieten, allein es fehlen Belegungszeiten im Hallenbad. „Mit den Schulen vormittags und den Reha-Kursen sind die Zeiten ausgefüllt.“

Plätze in Kursen sind rar

Mit der Schwimmabzeichen-Aktion soll auch darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig es für Kinder ist, schwimmen zu lernen, und wie es auch ohne Kurse, aber mit den richtigen Tipps klappen kann. Oftmals müssen Eltern viele Kilometer fahren, um ihre Kinder zum Schwimmkurs zu bringen, wenn sie überhaupt einen Platz bekommen. Nicht selten übernehmen sie deshalb selbst den Part des Schwimmlehrers. So wie bei Familie Olbrich. Emma, die neben Frieda noch Schwester Greta (11) hat, hat durch ihre Eltern schwimmen gelernt. „Und dann haben wir die Mädchen hier bei der DLRG angemeldet“, erzählte Dirk Olbrich. Aber natürlich gab es auch da eine Warteliste. „Inzwischen sind wir aber drin.“

Bei den fast sommerlichen Temperaturen am Sonntag nutzten etliche große und kleine Nottulnerinnen und Nottulner die Gelegenheit, ihre Schwimmfähigkeiten unter Beweis zu stellen und eines der Schwimmabzeichen zu erwerben. Für die noch etwas unsicher Schwimmenden gab es viele hilfreiche Tipps von den DLRG-Mitgliedern. „Insgesamt haben wir 33 Prüfungen abgenommen“, zählte Marcel Schwaf am Ende des Tages. Darunter auch die der siebenjährigen Emma, die ihre Schwimmabzeichenprüfung für Gold mit Bravour bestand. Ihr Papa Dirk Olbrich stellte sich kurzentschlossen auch der Prüfung - und bestand ebenfalls.

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