Henrichmann im Haus ARCA
Mehr Wertschätzung für Pflegekräfte
Appelhülsen
Die Verantwortlichen von Haus ARCA hatten sich in unserer Zeitung über die Schwierigkeiten in der Corona-Situation beklagt. MdB Marc Henrichmann wollte genauer wissen, wo der Schuh drückt.
Pflege ist mehr als ein Job, sondern für sehr viele eine Berufung. Das bestätigten dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann die Einrichtungsleiterinnen im Haus ARCA in Appelhülsen, wo ein großer Teil der Beschäftigten schon viele Jahre mit an Bord ist. „Wir haben die Chance, über gute Rahmenbedingungen mehr Bewerber zu locken“, ist der CDU-Politiker überzeugt. An welchen Stellschrauben gedreht werden sollte, dazu hatten seine Ansprechpartner in der Pflegeeinrichtung einige konkrete Ideen: Weniger Arbeitsverdichtung, eine umfassende Notbetreuung für die Kinder der Pflegekräfte und Entlastung bei Datenschutz und Dokumentationen gehörten dazu.
Anfang November hatte das Team von Haus ARCA in unserer Zeitung über die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie berichtet. Gewünscht wurde auch noch mehr Unterstützung durch die Politik. Das habe er zum Anlass genommen nachzuhaken, wo konkret der Schuh drückt, wie der Bundespolitiker aus Havixbeck in einer Pressemitteilung schreibt.
Dass die Politiker das Land umsichtig durch die Krise führten, betonte Geschäftsführer Jürgen Eberhardt ausdrücklich. „Durch Corona ist endlich die Frage angestoßen worden, was uns Pflege wert ist“, stellte er fest.
Politik dürfe nun nicht nachlassen, ein positives Bild von Pflege zu zeichnen, wünschte sich die stellvertretende Geschäftsführerin Martina Bosse. Dann könnten die 20 000 Stellen, die der Bund schaffen will, auch besetzt werden. Positive Signale, was das Interesse am Pflegeberuf angeht, erkennt Henrichmann im Kreis Coesfeld. So sei die Nachfrage nach einer Ausbildung in der neuen Pflegeakademie carecampus sehr hoch, wie er im Sommer dort erfahren hat.
Die Arbeitsbelastung in den beiden ARCA-Häusern mit ihren insgesamt 105 Plätzen ist durch Corona hoch. Das Tragen der FFP2-Maske sei ebenfalls belastend. Nicht einfacher werde es, wenn Mitarbeiterinnen ausfielen, weil sie sich im Falle geschlossener Schulen zu Hause um ihre Kinder kümmern müssten. „Wir brauchen eine verlässliche Notbetreuung“, betonte deshalb Martina Bosse.
Auch Dokumentationspflichten und Datenschutzvorgaben nähmen viel Zeit in Anspruch. Marc Henrichmann ärgerte sich über eine zu enge Auslegung der Datenschutzgrundverordnung. „Datenschutz muss handhabbar bleiben“, betonte er. Deshalb erwarte er „mehr Beratung und Hilfestellung“ seitens der Datenschutzbehörden, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.
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