"Jazzpoeten" begeistern bei Auftritt in Appelhülsen
"Mundwinkel nach oben"
Appelhülsen
Im Friedensaus gab es am Wochenende einiges zu schmunzeln. Vor vollen Rängen begeisterten die "Jazzpoeten" mit ihrem Programm. Die Musiker hatten auch einige Tipps für das Leben und die Liebe dabei.
„Mundwinkel nach oben“ hieß am Sonntagabend (12. März) nicht nur die Zugabe der „Jazzpoeten“. An diesem Gesichtsausdruck kam bei dem zweistündigen Programm des Trios keiner im Publikum vorbei. Das Konzertprogramm begeisterte im ausverkauften Appelhülsener Friedenshaus sowohl musikalisch als auch mit den humorvollen deutschen Texten rund um die Freuden und Tücken der Liebe.
„Das Haus ist voll, das freut mich sehr“, konnte Andreas Gers vom Team von „Kirche, Kunst, Kultur“ zu Beginn 70 Besucherinnen und Besucher zu „Jazz ganz besonderer Art“ begrüßen und Sängerin Mano Kösters, Jazzpianist Volker Rasch und Kontrabassist Jan Kobrzinowski willkommen heißen. Die drei hatten ihr Programm „Damit du deinen Prinz finz“ mitgebracht; swingende Musik und Texte, die Volker Rasch alle selbst geschrieben hatte.
Gute Anleitungen für das Leben und die Liebe
Mit „Die besten sind schon weg“, ging es los. Und spätestens beim humorvoll und augenzwinkernd formulierten „Männerlied“ rutschten die Mundwinkel aller Zuhörer nach oben. Ganz viele Gute-Laune-Lieder präsentierten die Jazzpoeten ihrem entzückten Publikum. Vergnüglich verriet die Sängerin zwischendurch, dass ihre Lieder für viele schon Anleitung für das Leben gewesen seien. Mit „Hallo Sie“ machte sie direkt vor, wie leicht das ist, jemanden anzusprechen.
Aber auch für Menschen mit Liebeskummer hatten sie etwas dabei. „Jetzt komm mal raus aus deinem Loch“, sang Mano Kösters überzeugend, obwohl sie zwischendurch einen Frosch im Hals hatte. Gekonnt überbrückten die beiden Musiker an ihrer Seite mit spontanen Improvisationseinlagen die kurzen Momente, die die Sängerin brauchte, um ihre – nach einer Infektion noch leicht lädierte – Stimme zu schmieren.
Die Musiker begeisterten mit gekonnten Improvisationen
Mit ganz viel Applaus verabschiedeten die Besucher die Jazzpoeten in die Pause, in der die Organisatoren mit heißem Tee dafür sorgten, dass Kösters Stimme noch weiter in Form blieb. Launig kündigte die Sängerin danach wieder eine etwas längere Geschichte an. „Das Leben ist kein Wunschkonzert“, erfuhren die schmunzelnd lauschenden Besucher zum Einstieg in den zweiten Konzertteil.
Mit Chansons im Trio-Format und auch instrumentalen Solo-Einlagen begeisterten Pianist Rasch und Kontrabassist Kobrzinowski ihre Zuhörer. „Ihr habt gehört, dass ich hier Gitarre gespielt habe?“, wies Rach auch seine Musikerkollegen zwischendurch auf die klanglichen Möglichkeiten seines neuen Keyboards hin. Und schon improvisierte Kobrzinowski mit ihm ein Stück Gypsy-Jazz. Auch bei „Silberrücken“ amüsierten die Männer mit charakteristischen Gorillageräuschen zu Kösters Gesang das Publikum.
Tosender Beifall belohnte zum guten Schluss das sympathische Jazz-Trio. Und das bedankte sich mit der Zugabe „Mundwinkel nach oben“.
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