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Steverschule: Brigitte Siehoff verabschiedet

„Nie die Kinder aus den Augen verloren“

Nottuln

Das schafft auch nicht jeder: Brigitte Siehoff hat gleich fünf Oscars bekommen. Die Schulleiterin der Steverschule ist feierlich und mit vielen Geschenken verabschiedet worden.

Von Iris Bergmann

Emotionale Momente: Die Schulleiterin der Steverschule, Brigitte Siehoff (l.), wurde vom Kollegium, Schülern sowie offiziellen Gästen feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Iris Bergmann

„Ich muss jetzt ohne Schule klarkommen.“ Brigitte Siehoff hatte ein Tränchen im Auge und die Stimme wurde leise. Die Schulleiterin der Steverschule war sichtlich bewegt. Bewegt ob der vielen anerkennenden und liebevollen Wort der zahlreichen Gäste, die am Dienstag in die Förderschule in Nottuln gekommen waren, um sie in den Ruhestand zu verabschieden. Wobei: „Das Wort Ruhestand ist mit Brigitte Siehoff eigentlich nicht in Verbindung zu bringen“, schmunzelte Kollegin und Konrektorin Sandra Willems.

22 Jahre war die 65-Jährige im Schuldienst des Landes NRW tätig mit Dienstorten im Martinistift und in der Astrid-Lindgren-Grundschule in Lüdinghausen, wo sie 2008 die Konrektorinnenstelle, auch für die Nebenstelle im Alexianer Martinistift, übernahm. Dem folgte eine Phase, die geprägt war von der Diskussion über die Einführung von Inklusion, für die sich Brigitte Siehoff stets eingesetzt hat und in der sie sich vor allem bereits damals vehement für einen Erhalt von Förderschulen aussprach. Das unterstrich auch Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr in seiner Rede und stellte klar, dass diese Förderschullandschaft erhalten bleiben müsse.

Für den Erhalt von Förderschulen gekämpft

2018 wurde Brigitte Siehoff schließlich Schulleiterin der Astrid-Lindgren-Schule in Lüdinghausen. Kurz darauf bewältigte sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen den Umzug von dort nach Nottuln in das Gebäude der ehemaligen Geschwister-Scholl-Hauptschule. „Dass das alles so gut gelungen ist, liegt auch an Frau Siehoffs Einsatz und ihrer fachlichen Erfahrung“, lobte Schulze Pellengahr und fügte hinzu: „Sie haben nie die Kinder aus den Augen verloren. Die haben immer im Zentrum ihres Handelns gestanden.“

Ein Dank an das Wirken der beliebten Schulleiterin kam auch von den Elternvertretern Herbert Flotkötter und Thomas Große-Verspohl: „Mein Sohn geht gerne hier zur Schule.“ Schülersprecher Jan Boeren brachte es knapp und ehrlich auf den Punkt: „Auch wenn wir immer so getan haben, als würden wir Sie nicht mögen, so mögen wir Sie doch in Wirklichkeit gern.“

Als eine Frau der Tat, die nicht viel rede, sondern anpacke, beschrieben sie die Kollegen und verliehen Siehoff feierlich fünf Oscars für die Kategorien „Bestes Kostüm“, „Lebenswerk“, „Regie“, „Beste Hauptdarstellerin“ und „Beste Filmmusik“, für die das gesamte Kollegium indes selbst sorgte und ein liebevolles Ständchen brachte.

Brigitte Siehoff stockte ein paarmal die Stimme, als sie ihren Dank an alle aussprach, mit denen sie die vielen Jahre ihres Berufslebens zu tun hatte, allen voran ihrem Kollegium: „Eine Schulleiterin ist immer nur so gut wie ihr Team.“

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