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Schlaun Cirkel und Historischer Verein

Rhode, eine Weltmarke aus Nottuln

Nottuln

Zu einem spannenden Vortrag über die Strumpffabrik Rhode laden Schlaun Cirkel und der Verein „Historisches Nottuln“ ein.

wn

Die Brüder Johannes Rhode und Franz Rhode haben die bekannte Nottulner Strumpffabrik im 19. Jahrhundert gegründet. Foto: Verein „Historisches Nottuln“

Der Name Rhode ist in Nottuln schon durch den gleichnamigen Platz und den danebenliegenden Park bekannt, um dessen künftiges Schicksal derzeit eine recht kontroverse Diskussion geführt wird. Doch was verbirgt sich hinter dem Namensgeber?

Für Alteingesessene ist die Frage unschwer zu beantworten: eine Strumpfstrickerei, die bis 1973 fast 100 Jahre lang in Nottuln ansässig war und zuletzt über 800 meist weiblichen Angestellten Lohn und Arbeit gab. Zusammen mit anderen Werken in Legden, Osterwick und Brilon sowie auf dem Eichsfeld ging die Anzahl der Beschäftigten der Firma in die Tausende, was Rhode zeitweise zur größten Strumpfstrickerei Europas machte. In Nottuln, dem Stammsitz der Firma, hatte es ein Industrieunternehmen dieser Größe noch nie gegeben, und auch bis heute bleibt Rhode größenmäßig unerreicht.

Wegen dieser besonderen geschichtlichen, aber auch wirtschaftlichen Bedeutung der Firma Rhode für Nottuln haben sich der Schlaun Cirkel und der Verein „Historisches Nottuln“ zusammengetan und möchten das Thema im Bewusstsein der Nottulner, gerade auch der vielen Neubürger, wachrufen.

Zu diesem Zweck wurde ein Vortragsabend organisiert, an dem die Geschichte der Firma, aber auch der Textilindustrie im Münsterland insgesamt, aufgezeigt werden soll.

Denn die Firma Rhode stand keineswegs allein, betonen die Veranstalter. Bereits ab dem 17. Jahrhundert wollte eine mit dem damaligen Bevölkerungswachstum gestiegene Nachfrage nach Kleidung befriedigt werden, wozu sich nach und nach eine mechanisierte Herstellungsart, also eine Industrie, etablierte. Ein Zen­trum dieser Industrie – nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa – war bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts das westliche Münsterland.

Der Vortrag wird diese Entwicklung darstellen und erläutern und – eingebettet in dieses Zeitbild – einen besonderen Blick auf die Firma Rhode werfen, die eine aus Nottulner Sicht interessante Rolle in dieser zeitweiligen Industrialisierung eines an sich agrarisch geprägten Landstrichs einnahm.

Als Vortragender konnte Dr. Hermann Josef Stenkamp gewonnen werden. Er ist Leiter des LWL-Museums „TextilWerk Bocholt“, das mit seiner umfangreichen historischen Dokumentation der Textilverarbeitung in Westfalen und darüber hinaus Maßstäbe setzt. Dort findet zurzeit zufällig auch die zum Thema passende Sonderausstellung „Maschen – Mode – Macher“ statt, die mit mehr als 800 Exponaten zu einer Entdeckungsreise in 150 Jahre deutsche Strumpfgeschichte einlädt.

Bei dem Vortrag anwesend sein wird auch der letzte Eigentümer der Firma Rhode, Jan-Bernd Ewertz. Als Zeitzeuge wird der Nottulner im Anschluss an den Vortrag den Anwesenden für Fragen zur Verfügung stehen.

► Die Veranstaltung findet statt am 17. September (Montag) um 19 Uhr in der Alten Amtmannei. Im Anschluss sind alle Gäste zu einem kleinen Imbiss nebst Getränken in das Kaminzimmer der Alten Amtmannei eingeladen, bei dem Gelegenheit besteht, nochmals mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird allerdings um Anmeldung bei Margarete Rademacher unter ✆ 0 25 02/22 14 58 oder Hans H. Gabbert unter ✆ 0 25 02/22 72 56 gebeten.

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