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Gesundheitsrisiko durch PFAS

Schutz vor Schadstoffen im Wasser

Nottuln

Gesundheitsschädliche Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) stecken in vielen Alltagsgegenständen. Sie verbreiten sich über das Grund- und Oberflächenwasser und sind nicht biologisch abbaubar. In Nottuln werden bereits erste Maßnahmen gegen eine mögliche Kontamination eingeleitet.

Von Lena Unterhalt

Die Stever in Appelhülsen (hier bei Hochwasser im Jahr 2020). Bei Untersuchungen auf PFAS wurden 2014 erhöhte Messwerte im Oberflächenwasser festgestellt. Foto: Susanne Heumann

Die Wasserverunreinigung durch sogenannte Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) beunruhigt die Menschen bundesweit. Auch in Appelhülsen wurden bereits 2014 erhöhte Messwerte im Oberflächenwasser der Stever festgestellt. Die Nottulner Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen sorgt sich nun auch um das Trinkwasser, das aus dem Grundwasser des Nonnenbachtals bezogen wird. In einem Antrag an den Gemeinderat fordert sie regelmäßige Untersuchungen und Schritte zur Verminderung einer möglichen Kontamination. 

Bei PFAS handelt es sich um eine Substanzklasse von mehreren tausend Stoffen, die chemisch hergestellt werden und nicht biologisch abbaubar sind. Wegen ihrer Wasser, Schmutz und Fett abweisenden Eigenschaften sind sie laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW in einer Vielzahl von Alltagsprodukten enthalten. Diese besonderen Eigenschaften garantieren allerdings auch, dass sich PFAS über das Grund- und Oberflächenwasser verbreiten, heißt es im Antrag der Grünen. Die Folge sei „eine beständige Anreicherung in der menschlichen Ernährungskette.“

Gemeinde hat bereits Schritte eingeleitet

Die meisten PFAS, die von Menschen über das Trinkwasser oder Lebensmittel aufgenommen werden, seien potenziell krebserregend, lösten Mutationen oder andere Krankheiten aus. Einige dieser Substanzen seien daher bereits weitgehend verboten. Da die Ratsfraktion vor 2026 nicht mit bundesweiten Kontrollregelungen rechnet, fordert sie Maßnahmen auf kommunaler Ebene. Diese sollen eine regelmäßige labortechnische Untersuchung des Trinkwassers und die jährliche Veröffentlichung der Ergebnisse beinhalten. Bei Auftreten erhöhter Werte soll die Kontamination durch Aktivkohlefilter und ähnliche Maßnahmen entfernt oder vermindert werden.

Damit wird ein Prozess angestoßen, den die Gemeinde ihrerseits aber bereits eingeleitet hatte. Das berichtet Peter Scheunemann, der Leiter der Gemeindewerke auf Anfrage unserer Redaktion. Schon in der vergangenen Woche sei eine Trinkwasserprobe entnommen worden, die nun auf PFAS untersucht wird. Er betont, dass diese Maßnahme unabhängig von und bereits vor der Stellung des Antrags durchgeführt worden sei. Das Ergebnis der Untersuchung wird im Zuge des Grundwasserberichts am 29. März (Mittwoch) im Betriebsausschuss vorgestellt. 

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