PETA zeigt Nottulner Landwirt an
Schweine sollen vernachlässigt worden sein
Nottuln
Hat ein Landwirt in der Gemeinde Nottuln seine Schweine vernachlässigt. Diese Anschuldigung erhebt die Tierrechtsorganisation PETA und hat Anzeige erstattet. Das Kreisveterinäramt ermittelt.
Wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz hat die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. bei der Staatsanwaltschaft Münster Anzeige gegen einen Schweinemastbetrieb in Nottuln erstattet. Außerdem wurde das Kreisveterinäramt in Coesfeld informiert und um Kontrollen gebeten.
Der Kreis Coesfeld teilte auf WN-Nachfrage mit, dass man den von PETA gemeldeten Betrieb daraufhin zweimal kontrolliert habe. Mit dem Hinweis auf ein „laufendes Verfahren“ wollte der Kreis aber keine Angaben zu den Ergebnissen der Kontrollen und zum weiteren Fortgang des Verfahrens machen.
Informationen einer Whistleblowerin
Nach Angaben der Tierrechtsorganisation ging bei ihr Ende November eine Whistleblower-Meldung zu einer Schweinehaltung in Nottuln ein. In dem Mastbetrieb sollen die Schweine erheblich vernachlässigt werden und laut Zeugen weder ausreichend Nahrung noch Licht zur Verfügung gestellt bekommen. Der Whistleblowerin zufolge soll die Lichtanlage im Stall defekt gewesen sein, was mittels Alarm und Fehlermeldung regelmäßig angezeigt worden sei. Diese Meldungen soll der verantwortliche Halter jedoch ignoriert haben. „Somit wurden die Tiere gezwungen, mit Fäkalien bedeckt in der Dunkelheit auszuharren. Auf einem großen Haufen hinter einer Tür auf dem Hof soll der Landwirt bereits verstorbene und völlig abgemagerte Ferkel entsorgt haben“, erklärt PETA.
PETA
Der Meldung zufolge habe der Verantwortliche bereits ein Tierhalteverbot.
„Es macht uns fassungslos, wie Schweine standardmäßig in Deutschland gehalten werden“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Auf kotverdreckten Spaltenböden fristen die neugierigen und reinlichen Tiere ihr Leben in kargen Buchten. Kommt noch Vernachlässigung hinzu, wie offenbar im Nottulner Betrieb, wird das Leid der Schweine auf die Spitze getrieben. Solche Zustände sind die Regel und werden von Veterinärämtern teils nicht entdeckt oder bewusst gedeckt.“
Startseite