Am Pfingstmontag ist wieder Deutscher Mühlentag
Technisches Trio öffnet seine Pforten
Nottuln
Am Pfingstmontag ist wieder Deutscher Mühlentag. Und drei Nottulner Mühlen sind wieder mit dabei. Wer sich für die historische Technik und das alte Handwerk interessiert, kann spannende Beobachtungen machen.
Seit 1994 findet alljährlich am Pfingstmontag der Deutsche Mühlentag statt. An diesem Tag öffnen in ganz Deutschland Hunderte von Mühlen ihre Tore, um den Mühlenfreunden die Gebäude mit einer alten Ausstattung zu zeigen und ihnen eine fast vergessene Technik näherzubringen. Bedingt durch Corona musste der Mühlentag zweimal ausfallen, in diesem Jahr kann er wieder wie gewohnt am Pfingstmontag stattfinden. Und Nottuln ist erneut dabei vertreten.
Am Pfingstmontag (6. Juni) werden drei Mühlen geöffnet sein, teilen deren Eigentümer mit: in Stevern die Stiftsmühle Elpert (10 bis 18 Uhr) und die Mühle Schulze Westerath (aus organisatorischen Gründen von 13 bis 17 Uhr) sowie im Nottulner Ortskern die Mühle Zumbülte (10 bis 18 Uhr). Mühlenfreunde, Familien und Technikinteressierte können dann drei völlig verschiedene Mühlen mit unterschiedlicher Ausstattung kennenlernen. In allen Mühlen werden die vielfältigen Maschinen in Betrieb zu beobachten sein.
Mühlen unterschiedlicher Ausstattung
Der Standort der Stiftsmühle Elpert wird schon im 9. Jahrhundert erwähnt. Damit ist sie eine der ältesten Mühlen Westfalens, heißt es in der Ankündigung. In dem relativ kleinen Gebäude sind zwei Mahlgänge untergebracht, ein Schrotgang und ein Beutelgang, angetrieben von einem Wasserrad mit über 3,80 Meter Durchmesser. Die Mahlwerke sind voll funktionsfähig, im Schrotgang werden die Körner nur grob gemahlen (geschrotet). Im Beutelgang wird das feine weiße Mehl ausgesiebt, aus dem Brot und Kuchen gebacken werden.
Die Mühle Schulte Westerath ist eine seltene Ausnahme in der Mühlenlandschaft. Das imposante Gebäude wurde um 1490 ursprünglich als adeliges Wohngebäude errichtet, erst 100 Jahre später wurde eine Mühle eingebaut. Das Mühlengebäude wurde vor einigen Jahren aufwendig restauriert, ebenso die Mühlentechnik. Angetrieben werden die beiden Mahlgänge von einer Turbine. Neben der Mühlentechnik kann in dem riesigen Gebäude auch der großzügige spätmittelalterliche Wohnsaal besichtigt werden.
Alle Mühlen in Betrieb zu erleben
Die Mühle Zumbülte gehörte ursprünglich – wie die Mühle Elpert – dem Stift Nottuln, ihr Standort ist seit 1349 nachgewiesen. Das jetzige Gebäude ist 1914 gebaut worden und damit noch recht jung. Neben zwei Mahlgängen mit Steinen gibt es noch einen Walzenstuhl, seit etwa 150 Jahren die moderne Maschine zum Mahlen von Getreide. Zusätzlich besitzt die Mühle eine große Reinigungs- und Siebanlage. 2015 wurde auf Initiative und Mithilfe des Heimatvereins Nottuln ein neues Wasserrad gebaut und in Betrieb genommen. Seitdem arbeiten regelmäßig Mühlenfreunde in der Mühle, um nach und nach die verschiedenen Maschinen wieder gängig zu machen.
Ein Besuch der drei Mühlen am Pfingstmontag lohnt sich auf jeden Fall, eine Radtour durch das frühsommerliche Nonnenbachtal zum Stevertal bietet sich geradezu an, laden die Mühlenbesitzer in ihrer Pressemitteilung alle Interessierten ein.
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