Sozialpalast Münster und Treffpunkt Jugend Nottuln
„Wacken light“ auf dem Stiftsplatz
Nottuln
Open Air auf dem Stiftsplatz? Das funktioniert. Vier Bands heizten ihren meist jugendlichen Zuhörern ein.
Noch herrscht am Mittwoch die übliche Ferienstille auf dem Stiftsplatz in der Ortsmitte. Doch das soll sich in den nächsten Stunden ändern: der „Musik Convoy“ hat sich angekündigt. Vier Bands aus der Region werden an diesem Abend den Platz ordentlich zum Rocken zu bringen. „An zehn Tagen besuchen wir zehn Städte im Münsterland“, fasst Erik Biembacher vom Sozialpalast Münster zusammen.
Sozialpalast und Jugendtreff Nottuln haben gemeinsam das Open-Air-Konzert auf die Beine gestellt. „Wir wurden angerufen und gefragt, ob wir Bock hätten, zusammen ein Konzert zu organisieren“, sagt Daniel Bertelsbeck. Er ist pädagogischer Mitarbeiter des Jugendtreffs und hat kurzerhand mit der neu aufgestellten Rock-AG das Konzert organisiert. „Nachdem klar war, dass der Musik Convoy Station in Nottuln machen wird, haben wir verschiedene Bands aus der Region angefragt“, erzählt er von der Arbeit in der AG. In wenigen Wochen haben so einige junge Leute ein Open-Air-Konzert der Extraklasse auf die Beine gestellt.
Das Kulturprojekt ist so simpel wie genial: Der Sozialpalast rückt mit einem 7,5-Tonner an, der bereits mit Bühnenequipment ausgestattet ist. Die Plane wird hochgerissen und schon kann es losgehen.
Während noch die ersten Soundchecks auf dem Stiftsplatz laufen, schauen immer mehr neugierige Besucher vorbei. Dabei ist das Publikum bunt gemischt, denn von ganz jung bis alt ist alles vertreten.
Mit Einbruch der Dunkelheit eröffnet die erste Coverband das Open-Air-Konzert. Mit teilweise ruhigen, aber auch schnelleren Songs heizen die Musiker die Zuhörer ein. Gegen die Kälte an dem Abend hilft natürlich Tanzen, um sich warm zu halten, was den meisten Besuchern nicht schwer fällt.
„Einen Heizpilz, bitte“, ist dennoch von einem jungen Besucher zu hören. Doch anstatt einer Heizung bekommen er und seine Clique prompt eine Kiste Bier vor die Füße gestellt. „Freibier“, ruft Janek durchs Mikro. Er ist der Sänger der Heavy-Metal-Band Wifebeater aus Dülmen, die als zweite Gruppe ihren „Gig“ hat. Seit 2012 machen die vier Musiker gemeinsame Sache. „In einem Lastwagen haben wir aber auch noch nie gespielt“, sagt Kai, der Bassist, und lacht.
Obwohl die Situation ungewohnt ist, haben die vier Jungs ordentlich Power und toben sich auf der Bühne so richtig aus. Sogar die Großeltern von Kai sind gekommen, um ihren Enkel auf der Bühne spielen zu sehen. „Die Musik ist super, das ist ja wie Wacken light hier“, erzählt Opa Ulli Anhenn. Seitdem Kai in der Band spielt, sind seine Großeltern regelmäßig bei den Auftritten dabei.
Etwas ruhiger geht es mit der dritten Band Soeckers aus Ahaus weiter. Neben Keyboard, Gitarre und Schlagzeug kommt bei ihnen sogar eine Mundharmonik zum Einsatz. Mit deutschen Songs können sie die Zuhörer für sich gewinnen.
Zum Abschluss präsentierte die Nottulner Band ordeR in ihrem Heimspiel Crossover mit Groove, Rock und allem, was dazu gehört.
Insgesamt haben die Künstler und die gut 80 Besucher einen geselligen Abend bei abwechslungsreicher Musik verbringen können. Auch die Veranstalter zeigten sich rundum zufrieden.
Startseite