Das Projekt „Barrierefreie Städtepartnerschaft“ ist ein voller Erfolg gewesen. Die Menschen mit Handicap aus Nottuln und Chodziez waren beim Jubiläum voll mit eingebunden.
Die Teilnehmer mit Handicap aus Nottuln und Chodziez gehörten selbstverständlich zum Partnerschaftsjubiläum dazu.Foto: Ulli Messing
Vor zwei Jahren sollte das Projekt „Barrierefreie Städtepartnerschaft“ schon stattgefunden haben. Es musste aber wegen Corona abgesagt werden und wurde vom Partnerschaftskomitee nun als Teilprojekt des Jubiläumswochenendes neu geplant.
Eine gute Idee, denn die Menschen mit Handicap aus Chodziez und Nottuln lernten sich in den vergangenen Tagen nicht nur sehr gut und intensiv kennen, wie Komiteemitglied Josef Lütkecosmann in seinem Bericht betont, die Gruppe wurde schnell ein wichtiger integrierter Teil der großen Jubiläumsfestgesellschaft.
Der Donnerstag und Freitagvormittag dienten dem Kennenlernen der Menschen, aber auch der Einrichtungen und Wohngruppen des Stifts Tilbeck in Nottuln. Unter Leitung von Annette Korten hatte das Projektteam im Haus Markus mit einem aufwendigen Frühstück die Gäste empfangen. Diese Gruppe hat sich auch während des gesamten Besuches um die polnischen Gäste gekümmert.
„Mit Händen und Füßen haben wir uns verständigt und uns schnell angefreundet.“
Lena Müller, Mitglied des Lokalen Teilhabekreises (LTK), erzählte: „Ich kannte bisher keine ausländischen Menschen mit Handicap. Mit Händen und Füßen haben wir uns verständigt und uns schnell angefreundet.“
Agnieszka Galycz-Wozniak und Agnieszka Mazur, Betreuerinnen der polnischen Gruppe, zeigten sich beeindruckt: „Wir sind von der Großzügigkeit der Räume und der Ausstattung der Wohngruppen und auch der Werkstätten, die wir gemeinsam mit unserem Bürgermeister Jacek Gursz bei der Besichtigung des Stift Tilbeck gesehen haben, begeistert. Wir können viel für unsere Arbeit in Chodziez mitnehmen.“ Die Betreuerin Wioleta Bedolek ergänzt: „Wir sind begeistert, wie wir von den Gastgebern im Haus Markus begrüßt und aufgenommen wurden. Es war ein Einstieg ohne Hemmungen, wir haben uns sofort gefühlt wie in einer großen Familie.“
So eingestimmt, nahm die Projektgruppe, beginnend mit dem außergewöhnlichen Abend auf dem Baumberg, an weiteren Punkten des Gesamtprogramms teil. Beim Europabrunch brachte sie viele selbst gefertigte kulinarische Köstlichkeiten mit, der Gottesdienst in Appelhülsen bekam durch die Gebärdenbegleitung und Lektorentätigkeit der Gruppe eine besondere Prägung und auch auf der Tanzfläche des abschließenden Bürgerfestes animierten die Projektteilnehmer viele Gäste zum Mittanzen.
Projekt „Barrierefreie Städtepartnerschaft“ begeistert
Julia Neuhaus (LTK) wagte schon einen Ausblick: „Erst einmal freuen wir uns darüber, dass die Foto-Box, mit der wir allen Gästen ein lustiges persönliches Erinnerungsfoto angeboten haben, ein so großer Erfolg war. Wir sind nicht ausgegrenzt, wir sind Teil der Städtepartnerschaft. Wir planen auch schon einen Gegenbesuch in Chodziez.“ Und Maria Dörndorfer, Teilhabebeauftragte des Rates der Gemeinde Nottuln, resümierte: „Die Barrierefreiheit und das Zusammenspiel zwischen den Gästen aus Chodziez und den Beteiligten des Stifts Tilbeck gelang sehr eindrucksvoll. Wir waren Teil des großen Jubiläumsfestes.“
Gefördert wurde dieses Modul durch das EU-Projekt „Europa bei uns zu Hause“.