Mitsing-Kaffeetafel: German Silver Singers bekommen viel Unterstützung
Als hätte Senden heimlich geübt
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Der Saal war voll und das Publikum entschlossen, den programmatischen Namen der Veranstaltung umzusetzen: Bei der Mitsing-Kaffeetafel wurden die German Silver Singers aus vielen Sendener Kehlen unterstützt. Wozu das Repertoire auch animierte.
Von irischen Hafenstädten, eingehüllt in mystischen Nebel, bis „Über die Wolken“: die „German Silver Singers“ entführten das gebannte Publikum im Rahmen der Mitsing-Kaffeetafel am Sonntagnachmittag auf eine musikalische Reise allein mithilfe ihrer Stimmgewalt: Weg von dem Sendener Rathaus, hin zu den entlegensten Orten der Welt.
Doch die Zuhörer waren keineswegs bloß zum Lauschen verdammt, sondern durften aus vollster Kehle mitsingen – was sie so überzeugend taten, dass Moderator und Dirigent Volker Buchloh verdutzt fragte, ob die Sendener denn heimlich geübt hätten.
Im Repertoire hatte der rund 20-köpfige Chor Klassiker jeglicher Musik-Genres, die leises Zuhören beinah unmöglich machen: Unter anderem mit Welthits wie „What shall we do with the drunken Sailor“, „Que sera“, oder aber auch „I will follow him“ aus dem Kultfilm „Sister Act“ bewiesen die „German Silver Singers“ ihr Können, das weit über deutsche Texte hinausgeht. So verzauberten sie das Publikum außerdem mit einem herzzerreißenden französischen Liebeslied aus dem 16.- Jahrhundert, Leonard Cohens „Halleluja“ mit Gänsehaut-Garantie und einer Version von Celine Dions „My heart will go on“, die zu Tränen rührte. Spanischen Flair versprühend stand „Guantanamera“ als fetziger Kontrast zu den melancholischen Stücken. Dargeboten wurden zudem Soli von Klaus Becker und Giselle Rommel, die auch die Juroren der TV- Casting-Show „The Voice Senior“ für sich gewinnen konnte.
Wer sich unter den „German Silver Singers“ altersschwache Rentner ohne Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Themen vorstellt – der Chor besteht schließlich aus Frauen und Männern mit mindestens 60 Jahren Lebenserfahrung – könnte sich nicht mehr irren: mit dem Stück „From a Distance“ appellierten die lebensfrohen Gesangstalente an die Erhaltung der Erde in all ihrer Pracht und das selbst ausgearbeitete Stück „Grundgesetz-Rythmical“ rief dem Publikum die ersten vier Artikel des Grundgesetzes in Form eines gesprochenen Kanons auf kreative Weise ins Gedächtnis.
Neben fantastischer Musik durften die Zuhörer Kaffee und Kuchen genießen: für die kulinarische Verpflegung sorgte die Q 2 des Joseph-Haydn-Gymnasium, um ihre Abi-Kasse aufzustocken.
Das Konzert, sowie das Konzept Mitsing-Kaffeetafel kamen außerordentlich gut an: Nach dem die letzten Töne des Flügels, gespielt von Harald Schollmeyer, verebbten folgte ein tosender, scheinbar endloser Applaus einschließlich „Standing Ovations“. „Ein großartiges Konzert“, resümierte eine begeisterte Zuhörerin. „Diese Atmosphäre motiviert einen wirklich, mitzusingen!“, ergänzte sie. Zum Abschied schmetterten die „German Silver Singers“ als Zugabe „Aux Champs-Élysées“ und verabschiedeten sich unter Jubelrufen des Publikums.
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