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„Das Juks soll für alle da sein“
Senden - Zehn Monate lang waren die Jugendlichen ausgesperrt. Doch am Dienstagabend erhielten sie sogar einen Tribünenplatz im Juks. Denn anlässlich der Sozialausschusssitzung in dem seit April 2009 geschlossenen Jugendzentrum waren auf der Bühne des Saales Stühle, Sessel und ein Sofa aufgestellt worden. Gespannt verfolgten die kurdischstämmigen Jugendlichen sowie Mitglieder des Deutsch-Kurdischen Freundeskreises (DKFK) die Vorstellung der Pläne für die offene Jugendarbeit im Juks.
Eingangs betonte Pfarrer Breitling van-de Pol als Vorsitzender des Ökumenischen Jugendtreffs: „Die Schließung des Hauses hatte niemals etwas mit Konflikten zwischen Jugendgruppen zu tun“. Vielmehr sei ein Konflikt zwischen Besuchern und Mitarbeitern eskaliert. „Bevor wir aufmachen, wollen wir erst noch mit dem Deutsch-Kurdischen Freundeskreis reden“, machte Breitling van-de Pol darauf aufmerksam, dass der Ökumenische Jugendtreff bereit ist, auf das Unterstützungsangebot des DKFK (WN berichten) zurückzugreifen. Eine Wiedereröffnung des Juks werde „direkt nach den Osterferien“ angestrebt.
„Der DKFK ist ein wichtiger Baustein“, räumte CDU-Fraktionssprecher Ulrich Röttger ein. „Aber er ist nur ein Baustein. Das Juks soll für alle da sein.“ Dem pflichtete auch Breitling-van de Pol bei. Vor allem eine Weiterführung der Zusammenarbeit mit der Edith-Stein-Schule und anderen Schulen sei wichtig.
Die Grundzüge der neuen Konzeption stellten Juks-Leiterin Nicole Konhäuser, Natalie Knorr (aufsuchende Jugendarbeit) und Lea Teuwen (Mädchenarbeit) vor. „Wir wollen zunächst nur im Saal starten und die restlichen Räume für geschlossene Angebote nutzen“, berichtete Nicole Konhäuser. „Nach einer Phase der Vertrauensbildung, wollen wir gemeinsam mit den Jugendlichen überlege, wie sie sich ihr Jugendzentrum vorstellen“, sagte sie.
In einem „Juks-Rat“ könnte „den Jugendlichen die Möglichkeit zum Mitgestalten gegeben werden“, sagte Natalie Knorr. Ein weiteres Ziel sei die Gewinnung von Ehrenamtlichen und die Bildung eines Teams aus regelmäßigen Nutzern.
„Wir haben den Auftrag offene Kinder- und Jugendarbeit zu machen. Das hat auch einen interkulturellen Aspekt“, betonte Ulrich Breitling-van de Pol. Mit Blick auf die Integration fügte er hinzu: „Es kann aber nicht alles auf dem Rücken des Ökumenischen Jugendtreffs ausgetragen werden. Uns sind aufgrund der personellen und finanziellen Möglichkeiten Grenzen gesetzt.“
» Das Juks soll ausschließlich für Jugendarbeit genutzt werden.
» Zielgruppe sind die Zwölf- bis 18-Jährigen.
» Das Juks soll mit den anderen Bereichen des Ökumenischen Jugendtreffs vernetzt werden.
» Eine Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und dem Deutsch-Kurdischen Freundeskreis Senden wird angestrebt.
» Neben den hauptamtlichen Kräften sollen Ehrenamtliche und auch Jugendliche selbst für die Gestaltung des Programms gewonnen werden.
» Angedacht sind Angebote zum Beispiel in den Bereichen Kochen/gesunde Ernährung, Sport und Mädchenarbeit.
» Unterstützung der allgemeinen Lebensführung, zum Beispiel durch Bewerbungstraining und Hausaufgabenhilfe
» Ausflüge zur Disco oder zum Bowling
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