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Engpässe bei der Fahrgastbeförderung – Bürgerbusverein optimiert Linienführung

Ehrenamt an der Leistungsgrenze

Senden

Dem Bürgerbusverein fehlen ehrenamtliche Fahrer. Darum ist es aktuell nicht möglich, ein zweites Fahrzeug zu betreiben. Um die bestehenden Engpässe zu mildern, sollen Linienführung und Einsatzzeiten optimiert und bei Bedarf ein Verstärkerverkehr eingesetzt werden.

Siegmar Syffus

Hochmotiviert und mit Freude leitet Sabine van der Poel mit ihren Kolleginnen und Kollegen den ehrenamtlichen Dienst im Bürgerbus. Das Team hofft, dass sich noch weitere Mitstreiter finden. Foto: sff

Der Bürgerbus Verein Senden (BBS) wird weiterhin mit nur einem Fahrzeug unterwegs sein. Der ins Auge gefasste Einsatz eines zweiten Busses (WN berichten) sei aktuell nicht leistbar. Er übersteige die Anforderungen an das Ehrenamt, machten der BBS-Vorsitzende Klaus Dallmeyer und Fahrdienstleiter Reinhard Stach am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss deutlich. Mit 27 Fahrerinnen und Fahrern sei die Personaldecke jetzt schon dünn. „Für einen zweiten Bus brauchen wir mindestens zehn Fahrer mehr“, informierte Stach.

Alternativ zum zweiten Bus stellte Dallmeyer die Inbetriebnahme einer zusätzlichen innerörtlichen ÖPNV-Linie oder eine Entlastung durch Optimierung der Linienführung und Fahrzeiten des aktuellen Bürgerbus-Betriebs zur Diskussion. „Die Situation ist für Fahrgäste und Fahrer nicht befriedigend“, wies Stach unmissverständlich auf Handlungsbedarf hin. Bei Aufrechterhaltung des jetzigen Betriebs sei der Einsatz eines Verstärkerverkehrs, wenn die acht Plätze im Bürgerbus nicht ausreichen, notwendig. Dies schlage jährlich mit 9000 bis 10 000 Euro zu Buche.

„Der Bürgerbus sollte ein Ergänzungsangebot für den ÖPNV sein“, stellte Achim Peltzer (SPD) fest. Die Beförderung von Schülern sowie kostenlose Fahrten für Inhaber des Westfalen-Tickets seien nicht notwendig, schlug er vor, um den Druck durch das unerwartet hohe Fahrgastaufkommen zu mildern.

Ludger Rieger (CDU) wollte wissen, wann konkret Engpässe entstehen. Montags, dienstags und donnerstags auf bestimmten Strecken sei das der Fall, entgegnete Stach. Nachgefragt werden beispielsweise, berichtete Dallmeyer, einen Verbindungen zum Hofcafé Grothues oder zu Möbel Hardeck.

„Das Bürgebuskonzept ist ein großer Erfolg“, hob Philipp Scholz (Grüne) hervor und plädierte für einen gezielten Verstärkerverkehrs. Dafür sprach sich auch Sascha Weppelmann (CDU) aus. Achim Peltzer regte an, auch über eine innerörtliche RVM-Linie nachzudenken.

Der Ausschuss votierte einstimmig für die Variante „Verstärkerverkehr sowie Optimierung der Linienführung und Fahrzeiten“. Demnach sollen zusätzliche Touren nach Ottmarsbocholt und Bösensell eingerichtet werden. Der erste Bus von Ottmarsbocholt nach Senden soll beispielsweise bereits um 7.46 Uhr fahren, die letzte Rückfahrt von Senden nach Ottmarsbocholt soll erst um 18.12 Uhr erfolgen. Verstärkt sollen die älteren Wohngebiete in den Ortsteilen angefahren werden. Denn angesichts des demografischen Wandels sieht der Bürgerbusverein in diesen Bereichen einen erhöhten Bedarf an öffentlicher Mobilitätsdienstleistungen.

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