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Feller eröffnet Ausstellung „Über Leben“

Empörung allein reicht nicht

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Mit über 70 Gästen traf die Ausstellung „Über Leben“ in der Bezirksregierung Münster schon bei der Eröffnung auf ein großes Echo. Und die Hausherrin fand klare und eindrückliche Worte.

Von Dietrich Harhues

Regierungspräsidentin Dorothee Feller (l.) eröffnete mit Dr. Jochen Reidegeld, Dr. Leyla Ferman und Alfred Holz (r.) die Ausstellung, bei der auch Frauen sprachen, die vom IS verschleppt worden waren. Foto: di

Betroffenheit und Empörung allein reichen nicht! So lautete die klare Botschaft von Regierungspräsidentin Dorothee Feller, als sie am Freitagabend die Ausstellung „Über Leben“ im Bürgersaal der Behörde am Domplatz eröffnete. Darin ist das Leid der verschleppten, versklavten und missbrauchten Frauen dokumentiert, die zu Opfern der Terrormiliz IS wurden.

„Unendliches Leid“, so Feller, sei mit dem Überfall durch den IS auf die Region Shingal, das Kerngebiet der Eziden im Nordirak, verbunden gewesen. Die Verbrechen müssten aufgearbeitet und verfolgt werden, sagte die Regierungspräsidentin.

Feller mahnte aber in eindrücklichen Worten auch dazu, den Genozid und Femizid nicht als Vorfall in einer fernen Region zu betrachten, sondern als Aufgabe an die deutsche Gesellschaft. Denn auch hier greife Rassismus und die Verfolgung von Minderheiten und Andersdenkenden um sich.

Vertreter der „Vereine Woman for Justice“ und „Aktion Hoffnungsschimmer“, die zu der Ausstellung eingeladen hatten, betonten, dass die Menschen im Shingal auch politischen Schutzes bedürfen. Das Schicksal der Eziden sei eine „offene Wunde und Schande in der internationalen Politik“, prangte Dr. Jochen Reidegeld, Schirmherr „Aktion Hoffnungsschimmer“, an.

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