Riesennachfrage: Zweiter Bürgerbus könnte Engpass beheben
Fahrer-Team braucht Verstärkung
Senden
Aufgrund der enorm hohen Fahrgastzahlen strebt der Vorstand des Bürgerbusvereins den Einsatz eines zweiten Fahrzeugs an. Dann könnte im Ein-Stunden- statt im Zwei-Stunden-Takt gefahren werden. Die Umsetzung des Vorhabens gelingt aber nur, wenn sich weitere Fahrer finden.
Die starke Nachfrage droht den Bürgerbus zu überrollen. Denn zig Mal musste in den vergangenen Monaten ein zusätzliches Fahrzeug des Busunternehmens Rohlmann angefordert werden, um alle Fahrgäste „einsammeln“ zu können (WN berichteten). Nun stehen zwei Lösungsansätze zur Debatte: Eine Ausdehnung der Einsatzzeiten könnte die Engpässe entkrampfen. Darüber hinaus ist die Ausweitung vom bisherigen Zwei-Stunden-Takt auf einen Ein-Stunden-Takt im Gespräch. Dazu werden allerdings zusätzliche ehrenamtliche Mitstreiter im Team benötigt.
Der Vorstand des Bürgerbusvereins hat den Fahrern ein Modell vorgestellt, wie Fahrgast-Nachfrage und Personaleinsatz optimiert werden könnten. „Wir haben den Einsatz eines zweiten Busses vorgeschlagen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Klaus Dallmeyer. Wenn dieses Modell realisiert wird, könnten die Haltestellen nicht nur im Ein-Stunden-Takt bedient werden. Darüber hinaus würde die erste Tour bereits um 7.44 Uhr, statt um 8.04 Uhr starten können. Und der letzte Bus nach Ottmarsbocholt müsste erst um 17.44 Uhr, statt wie bisher schon um 16.48 Uhr, in Senden abfahren.
„Unsere Fahrer wollen bis Ende des Monats entscheiden, ob sie die vorgeschlagenen Änderungen mit ihrem privaten Terminkalender koordinieren können“, weist Dallmeyer auf eine wesentliche Grundvoraussetzung zur Verwirklichung des Vorhabens hin. Diese Entscheidung ist notwendig, weil sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 5. Juli (Donnerstag) mit dem Thema „Bürgerbus Senden“ beschäftigt.
Auf Grundlage des bestehenden Fahrplans wären allerdings rund 60 Fahrer für den Betrieb von zwei Fahrzeugen notwendig, kalkuliert der Vorsitzende des Bürgerbusvereins. Aus diesem Grund müsste in der Mittagszeit eine Fahrpause eingelegt werden, da die Ehrenamtlichen aufgrund der gesetzlichen Lenkzeitenverordnung nur 4,5 Stunden täglich am Steuer des Busses sitzen dürfen. Dann wäre das Vorhaben mit etwa 35 Fahrern umsetzbar.
Doch so viele Ehrenamtliche stehen aktuell nicht zur Verfügung. „Das ist der Knackpunkt. Wir sind mit 27 Fahrern jetzt schon auf Kante genäht. Darum müssen wir unbedingt weitere Ehrenamtliche akquirieren“, hofft Dallmeyer, dass sich noch zusätzliche Unterstützung für das Team in der Bevölkerung findet.
Die Anschaffung eines zweiten Fahrzeugs sei kurzfristig grundsätzlich möglich, sagt Jörg Säckl. „Es gibt zurzeit zwei Bürgerbusvereine, die von der RVM betreut werden und neue Busse geliefert bekommen. Einer der freiwerdenden Gebrauchtwagen dürfte für circa 6000 Euro zum Verkauf stehen“, schätzt der Bürgerbuskoordinator der Gemeinde Senden. Dieser zusätzliche Bus müsste aus dem Haushalt der Gemeinde finanziert werden. Das Fahrzeug könnte dann (probehalber) bis 2019 eingesetzt werden. Diese Möglichkeit werde dem Haupt- und Finanzausschuss genauer vorgetragen. Auch Linienänderungen, die sich aufgrund der gesammelten Erfahrungen ergeben, sollen vorgestellt werden, berichtet Säckl.
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