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Neubau auf „Handelshof“-Grundstück

Gaststätte weicht Wohnungen

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Der Wandel im Ortskern schreitet voran. Mit dem „Handelshof“ hat eine weitere traditionsreiche Gaststätte geschlossen. Auf ihrem Grundstück entsteht jetzt ein barrierefreier Neubau.

Dietrich Harhues

Die Gaststätte Handelshof wird entkernt und dann Zug um Zug abgerissen, wobei die linke Außenmauer stehen bleiben muss. Im Neubau finden sich sieben Wohnungen. Foto: di

Der Zapfhahn ist schon seit Langem hochgeklappt. Mehr noch: Auch der Tresen, an dem viele Sendener ein kühles Blondes genossen haben, ist schon verschwunden. Im Innern des „Handelshofes“ herrscht nicht mehr bodenständige Gastlichkeit, sondern regieren Bautrupps, die alles dafür vorbereiten, das Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Das Entkernen der einstigen Gaststätte schreitet voran, was wachsende Berge von Holz und Schutt im Hof verraten. Mit den Arbeiten an dem Neubau, der auf der Parzelle an der Münsterstraße entsteht, soll Ende Februar/Anfang März begonnen werden.

So lauten die Angaben von Architekt Bernd Sparenberg, der das neue Gebäude entworfen hat. Als Investor und Bauherr fungiert die Bauunternehmung Austrup aus Lüdinghausen. Geplant sind sieben Wohneinheiten mit einer Größe zwischen 75 und rund 110 Quadratmetern. Dabei legen Bauherr und Planer Wert auf seniorengerechte Gestaltung und Barrierefreiheit, wozu auch ein Aufzug beiträgt. Denn: Die Vermarktung durch die C.B-Immoconsult zielt nicht zuletzt auf Sendener, die sich altersbedingt in zentraler Lage kleiner setzen möchten.

Die Bauarbeiten sollen möglichst innerhalb dieses Jahres abgeschlossen werden, lautet der Terminfahrplan von Bernd Sparenberg.

Er möchte die postalische Adresse Münsterstraße durch die traditionelle Bezeichnung ergänzen und deshalb den Schriftzug „Handelshof“ auch am Neubau zur Geltung bringen. „Damit der historische Ort erkennbar bleibt“, erklärt Sparenberg. Er bewegt sich mit seiner Planung auf einem Areal, an dem einstmals das dörfliche Leben pulsierte (weiterer Text).

Zugleich befindet sich das Projekt als Nachverdichtung im Ortskern in einem sensiblen Umfeld. Für den Neubau musste der Bebauungsplan geändert werden – ein Verfahren, in dem Nachbarn ihre Bedenken geltend machten, resümiert Klaus Stephan. Der Beigeordnete und Fachbereichsleiter Bauen im Sendener Rathaus fasst den Planungsprozess als „Kompromiss“ zusammen.

Der Neubau überragt mit 11,50 Metern Firsthöhe und einem 13 Meter hohen Giebel den Altbau zur Linken, orientiert sich aber an dem Wohn- und Geschäftshaus zur rechten Seite.

Als neuralgischer Punkt entpuppte sich die Erschließung der Stellplätze, für die eine Grundstücksarrondierung mit einem weiteren Eigentümer nötig war. Die Parkplätze werden nun über eine Durchfahrt im Erdgeschoss des Neubaus erreichbar sein.

Die politisch von allen Fraktionen gewollte Nachverdichtung birgt immer Reibungspunkte – im Volumen der Neubauten und bei Detailfragen.

Für Sparenberg zählt, dass eine Parzelle in bevorzugter Lage ausgeschöpft wird: „Das Potenzial der Fläche wird optimal genutzt.“

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