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Modell- und Fernsteuerclub Ottmarsbocholt eröffnet die Flugsaison

Haarsträubende Manöver am Himmel

Ottmarsbocholt

Mit atemberaubenden Kunstflügen haben die Mitglieder des Modell- und Fernsteuerclubs Ottmarsbocholt die Saison eröffnet. Zahlreiche Zuschauer erlebten staunend die Darbietungen mit den originalgetreuen „fliegenden Kisten“.

Dieter Klein

Von Regen und Windböen ließen sich die Mitglieder des Modell- und Fernsteuerclubs Ottmarsbocholt nicht abschrecken. Sie zauberten mit ihren Maschinen atemberaubende Kunstflüge an den Himmel. Foto: Dieter Klein

Trotz Regenschauern, Sturm und heftigen Böen starteten die Piloten des MFC (Modell- und Fernsteuerclub) Ottmarsbocholt am 1. Mai ihre Freiflug-Saison. Zwar verspäteten sich die Starts der rasanten Flieger um Stunden – eben des Wetters wegen. Nur wenige Piloten baten Flugleiter Wolfgang Graf um Starterlaubnis. Und das waren zumeist die Besitzer selbst zusammengebastelter kleinerer Modelle, die im Falle eines Absturzes schnell wieder zusammengeleimt werden konnten.

Und doch waren es genau diese Flieger, die in haarsträubenden Manövern mit dem Sturm kämpften – und gewannen! Eine Maschine befand sich sogar plötzlich im „Luftkampf“ mit einem Roten Milan, leicht erkennbar an seinem gegabelten Schwanz. Doch nach mehreren Annäherungen gab der stolze Vogel wohl die Balz um das vermutete Weibchen auf. Verklebtes Styropor riecht nun mal nicht nach Vogeldame.

Auch die Zuschauer aus nah und fern, die das Wetter nicht abhalten konnte, freuten sich bei Currywurst und warmen oder kühlen Getränken über die Darbietungen am Himmel über der Bauerschaft. So spöttelte ein Gast aus dem Pott: „Schade, dass Frau von der Leyen nicht hier sein kann. Wäre doch mal schön, der Ministerin zu zeigen, dass hier die Flugzeuge zum Einsatz kommen und nicht verrottend im Hangar liegen.“

So zeigte der bisherige erste Vorsitzende der Modellfreunde auch in diesem Jahr einen rassigen „Vogel“. Der ähnelte dem Eurofighter – strahlgetrieben verschwand er sekundenschnell in den Wolken und setzte per Funkbefehl gesteuert auch ohne einen Kratzer im Lack wieder auf der Start- und Landebahn auf. Klaus Heymann hat seinen Platz an der Spitze des MFC erst vor kurzem an Jörg Lehmann abgetreten. Und der ließ kurzzeitig mal den rotweiß geringelten „Windsack“ herbei holen. Nur um den Gästen zu zeigen, wie es hier draußen pfiff und blies.

Keinerlei Probleme hatten Heli-Piloten wie Martin Schülting mit seinem detailgetreuen Hubschrauber. Der drehte Loopings und Rollen so dicht über dem Boden, dass den Zuschauer hinter den sicheren Drahtzäunen der Atem stockte.

Überhaupt setzen die Modellflugfreunde immer häufiger diese nicht gerade preiswerten Helis zu Kunstflügen ein. Während die zur Zeit 17 Jugendlichen des MFC ihr Lehrgeld in Selbstbauten mit Balsaholz, Leim und Spannlack investieren. Doch auch deren Gleiter und Nachbauten begeisterten die Zuschauer ob ihrer Kunstflüge. Erst recht am späteren Nachmittag, da der Himmel über Ottmarsbocholt nicht mehr grau, sondern in herrlich bayrischem Weißblau lachte. Denn da wurde aus dem arbeitsfreien 1. Mai – zumindest für die Piloten – doch noch ein atemberaubender Arbeitstag.

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