Pflanzaktion im Gemeindewald am Hiegenbusch
Kita-Sprösslinge lassen es sprießen
Senden
Dem Bürgermeister brach vor lauter Eifer der Spaten ab: Nicht nur der Rathaus-Chef, sondern auch viele Kita-Kinder sowie Vertreter von Agenda-Gruppe und Sponsoren nahmen an der Pflanzaktion teil, die die Brachfläche an der L 844 wieder bestücken soll. Mit Baumarten, die dem Klimawandel besser trotzen.
Bruno, Cara und Julia stampfen mit entschlossenen Schritten über den lockeren Boden des Waldes – der gerade gar keiner mehr ist. Aber die drei, sowie viele weitere Sprösslinge der Kitas Drachenwiese, Erlengrund und Pinocchio, helfen ja mit, dass die Bäume wieder sprießen. Die Kinder wollen auch öfter mal wiederkommen, um zu schauen, wie sich ihr Exemplar entwickelt, kündigten die Erzieherinnen an. „Die Natur ist das A und O“, unterstreicht Dorota Wtulich, Leiterin der Kita Drachenwiese. Dieses Bewusstsein solle „früh sensibilisiert werden“.
Eine rund einen Hektar große Brache im Bereich Hiegenbusch/Erlengrund/L 844 wird gerade aufgeforstet. Damit trägt die Initiative der Agenda 21-Gruppe Senden schnell Früchte.
Förster Martin Klostermann-Schräder
Die hatte die Bürgerinitiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ ins Leben gerufen. Zum Kreis der Unterstützer zählen Bürger und einige heimische Betriebe.
Gemeinde und Initiative ziehen an einem Strang, um die Fläche neu zu bepflanzen. Insgesamt werden 2500 Stieleichen, 250 Edelkastanien, 100 Flatterulmen, 50 Vogelkirschen und 20 Sträucher in den Boden gesetzt. Die Pflanzen stammen aus ortsansässigen Betrieben.
Die Kommune hatte ohnehin beschlossen, die Fläche, deren Bestand im Jahr 2018 dem Sturmtief Friederike zum Opfer gefallen war, neu zu bestücken. Die Kooperation mit der Agenda-Initiative bietet die Gelegenheit, Partner mit ins Boot zu holen. „Wir wollen den Schwung aus der Bevölkerung aufgreifen“, erklärt Erwin Oberhaus vom Bauressort der Gemeinde. 2000 Quadratmeter der Gesamtfläche nimmt die Initiative rund um die Agenda-Gruppe unter ihre Fittiche. Für das gesamte Areal gilt, dass es durch die neue Mischung der Arten „besser gegen den Klimawandel gewappnet ist“, betont Martin Klostermann-Schräder, Förster beim Landesbetrieb Wald und Holz, der das Vorhaben begleitet. Für ihn ist der Klimawandel „nicht nur Politik, sondern eine Tatsache“, bestätigt er auf WN-Anfrage. Das, was besonders Nadelbäumen zu schaffen mache, sei ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren: Trockenheit, Borkenkäfer und oftmals noch Vorschäden durch Sturm. Besonders für Fichten „sieht es schlecht aus“, so der Förster, der verstärkt Extremwetter beobachtet.
Trotz hohen Laubbaumbestandes in der Gemeinde gelte es, etwas den Folgen von „Friederike“ und Klimawandel entgegenzusetzen, hieß es am Montag. Die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ leiste „einen tollen Beitrag“, würdigte Bürgermeister Sebastian Täger. Er richtete ein Dankeschön an die Agendagruppe, die die Initiative „ins Rollen gebracht hat“.
Lieneweg, Sprecher der Agenda-Gruppe, äußerte, „selbst überrascht zu sein“, welche Resonanz der Vorstoß fand. Zu den Spendern, die bei der Pflanzaktion – bei der Profis mit dem Trecker die eher symbolischen Spatenstiche von Kita-Kindern, Förster und Bürgermeister flankierten – zählen auch Betriebe. Mehrere Hundert Euro steuerte allein das Fitness-Studio V 8 bei. Die Sportler, die dort trainieren, seien aufgeschlossen für das Thema, so Marc Pohling. „Wir wollen noch mehr sammeln“, kündigt er an.
Am Hiegenbusch und im Venner Moor sollen Bäume gepflanzt werden. An beiden Projekten sind ebenfalls die Aktivisten von Fridays for Future Senden beteiligt.
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