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Gemeinde prüft Optionen für alten Bolzplatz

Nachverdichtung – in welcher Form?

Senden

In Senden wird derzeit nach Flächen gesucht, auf denen betreutes Wohnen und eine Pflegeeinrichtung – in Kombination und mit fließenden Übergangen – entstehen können. Der Bolzplatz an der Holtruper Straße ist eines der möglichen Areale.

Dietrich Harhues

Der Bolzplatz, den nur noch Boulespieler regelmäßig nutzen, gehört zu den Flächen, die Rat und Verwaltung als für eine Nachverdichtung geeignet halten. Foto: di

Der Stein, den Christian Bücker ins Wasser geworfen hat, schlug weite Kreise. Viele Anrufe gingen bei ihm und sogar auch in der WN-Lokalredaktion ein. Ob aber außer Wellen etwas passiert, scheint fraglich. Der Immobilienmakler hatte im September der Politik ein Wohnvorhaben für den alten Bolzplatz an der Holtruper Straße vorgestellt.

Durch Fragen im öffentlichen Teil der Ausschusssitzung sickerte das Projekt (WN, 21.9.2012) durch, das eigentlich hätte hinter verschlossenen Türen diskutiert werden sollen.

In den Monaten, die seitdem vergangen sind, hat das Vorhaben des Chefs der Sendener C.B-Immoconsult und eines ebenfalls ortsansässigen Architekten, keine weiteren Etappen absolviert.

Dass die Pläne, auf dem zum Boule spielen genutzten Bolzplatz eine Wohnanlage für Menschen ab 50 Jahre zu errichten, auf Interesse stoßen und eine Marktlücke schließen würden, ist freilich auch Verwaltung und Politik nicht entgangen.

Aber: Sie wollen gründlich (und offenbar lange) abwägen, was mit dem Areal geschehen soll. Denn es handelt sich um eine Filetfläche.

Dass sie für eine bauliche Nachverdichtung in Frage kommt, darüber scheinen sich die Geister nicht zu scheiden. Nur in welcher Form . . .?

Bürgermeister Alfred Holz ordnet die künftige Bolzplatz-Nutzung in eine übergeordnete Fragestellung ein: In Senden wird derzeit nach Flächen gesucht, auf denen betreutes Wohnen und eine Pflegeeinrichtung – in Kombination und mit fließenden Übergangen – entstehen kann. Bis zu den Sommerferien sollen nicht exakte Parzellen, wohl aber Flächenkorridore benannt und priorisiert worden sein.

„Wir wollen Standorte sondieren – dazu gehört auch die Holtruper Straße“, erklärte Alfred Holz auf WN-Anfrage. Er unterstreicht, dass mit Blick auf den demografischen Wandel in Senden Klarheit darüber herrsche, dass die Gemeinde eine weitere Pflegeeinrichtung benötigt.

Als möglicher „Korridor“ wird seit Längerem das Areal zwischen Kriegerdenkmal und Grete Schött-Ring gehandelt. Was an dieser weiteren Filetfläche passieren soll, darüber brüten bereits politische Gremien – und halten bislang über mögliche Szenarien noch dicht.

Offen einräumen kann der Bürgermeister hingegen, dass beim Thema Pflegeeinrichtung schon Investoren beziehungsweise Träger in Senden anklopfen. Holz wertet das als Indiz dafür, dass die Gemeinde eine gute Adresse für derlei Projekte ist. Deshalb soll, sofern die örtliche Lage dieser Wohn- und Pflegeanlage geklärt ist, ein Wettbewerb auf die Beine gestellt werden, aus dem das beste Konzept als Sieger hervorgeht. Zuletzt habe sich diese Vorgehensweise bei der Ottmarsbocholter Turnhalle bewährt, hebt Alfred Holz hervor.

Für Christian Bücker und seine 50-plus-Wohnanlage, die den Bolzplatz nicht allzu kompakt füllen würde, bedeutet dies kein Aus, aber eine Zwangspause mit Wartezeit. Nach Bückers Geschmack könnten die Bagger anrücken: Geplant sind von C.B Immoconsult 20 Bungalows mit 115 Quadratmetern ebenerdiger und barrierefreier Grundfläche, wobei eine Aufstockung für Gäste, Kinder oder Pflegekräfte möglich wäre. Für ältere Menschen, die sich kleiner setzen, aber ihr Umfeld nicht verlassen möchten.

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