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Ausschuss gibt grünes Licht für Architektenwettbewerb zur Erweiterung

Rathaus ganz neu gedacht

Senden

Mit voraussichtlich bis zu zehn Millionen Euro werden Umbau und Erweiterung des Rathauses zu Buche schlagen. Finanzmittel sollen in den Haushalten der kommenden Jahre berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollen Arbeitsabläufe in der Verwaltung optimiert werden.

Von Thomas Fromme

Ähnlich wie im Rathaus in Venlo (Foto), das die Projektgruppe der Gemeinde besichtigt hat, soll es nach der Umgestaltung auch in Senden ganz neue Arbeitsbereiche und -formen geben. Foto: Gemeinde

Das Rathaus platzt aus allen Nähten. Darum soll es für schätzungsweise bis zu zehn Millionen Euro umgebaut und erweitert werden. Im Gegenzug fallen Unterhaltungs- und Mietkosten für Nebengebäude weg. Für eine Neukonzeption mit einem Anbau – wahrscheinlich auf dem Parkplatz an der Ostseite – sprach sich der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde am Dienstagabend einstimmig aus.

Damit steht jetzt die Grundlage für eine weitere Konzeptentwicklung. Mit der Vorbereitung eines baulichen Auswahlverfahrens sowie der organisatorischen Optimierung des Bestandsgebäudes wurde die Firma Veldhoen + Company (Eindhoven/Düsseldorf) beauftragt. Sie berät die Gemeinde seit vergangenem Herbst und wird in den kommenden Monaten konkrete Wettbewerbsbedingungen erarbeiten sowie den Architektenwettbewerb durchführen.

Abläufe im Rathaus sollen optimiert werden

„Nicht Architekten, sondern die Nutzer selbst sollen entscheiden, wie gebaut wird“, erklärte Michel Weijers von Veldhoen + Company, der zuvor verschiedene Varianten einer Neukonzeption vorgestellt hatte. Mit der Umgestaltung soll die Arbeit im Rathaus ganz neu gedacht werden. Abläufe sollen optimiert und Bereiche neu aufgeteilt werden. In Nebengebäuden ausgelagerte Fachbereiche sollen ins Zentralgebäude zurückkehren. Statt enger Büros und Flure sollen die frei werdenden Verkehrsflächen für größere Bereiche – vor allem für den Bürgerkontakt („Front Office“) und für Besprechungen, für die geeignete Räume fehlen – genutzt werden. Rechnerisch soll es nur noch für 80 Prozent der Mitarbeiter einen Schreibtisch geben – der Arbeitsplatz kann also auch mal wechseln.

In einer Projektgruppe mit Beschäftigten aus allen Bereichen der Gemeindeverwaltung sowie in Interviews und mit Vertretern der Ratsfraktionen haben Weijers und sein Team die Arbeitsabläufe und Anforderungen sowie die Wünsche der Mitarbeitenden ermittelt.

Großinvestition soll sich über Jahre verteilen

„Unser Rathaus steht seit 40 Jahren. Eine neue Lösung soll auch lange halten“, sagte Bürgermeister Sebastian Täger, der darauf verwies, dass Haushaltsmittel dafür in der Finanzplanung der kommenden Jahre berücksichtigt seien und dass sich die Großinvestitionen auf die kommenden „sieben, acht Jahre“ verteilen.

Vertreter aller Fraktionen sprachen sich für das Vorhaben aus, verwiesen jedoch auf zu erwartende Kostensteigerungen sowie eine erforderliche Priorisierung von Maßnahmen. „Alles gleichzeitig geht nicht, alles schieben auch nicht. Wir halten das Projekt für sinnvoll. Doch so wichtig das Rathaus auch ist, so ist es doch das erste Bauprojekt, das noch ein Jahr warten kann“, sagte Sascha Weppelmann (CDU) mit Blick auf die zahlreichen Investitionen, die anstehen – vom neuen Bauhof bis zu einer neuen Mensa und Erweiterungen von Schulen.

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