Neue Bodenrichtwertkarte
Senden bleibt ein teures Pflaster
Senden
Grundstücke und Immobilien sind in Senden so begehrt wie teuer. Dies unterstreicht die neue Bodenrichtwertkarte. Innerhalb des Kreises rangiert die Stevergemeinde bei Preisen und Nachfrage weit vorn.
Den Traum von den eigenen vier Wänden hegen viele Familien. Wenn die Wahl für die eigene Scholle auf Senden fällt, bewegen sich Häuslebauer oder Immobilienkäufer auf einem teuren Pflaster.
Innerhalb der Kommunen im Kreis zählt Senden weiterhin zu den Spitzenreitern. Dies zeigt ein Blick in die Bodenrichtwertkarte für 2017, die der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Coesfeld jetzt vorgelegt hat. Die Durchschnittspreise für Baugrundstücke liegen in der Stevergemeinde mit 175 Euro pro Quadratmeter fast gleich auf mit den laut Gutachterausschuss teuersten Lagen, die demnach in Coesfeld und Olfen zu finden sind. Ob dort die Grundstücke genauso begehrt sind wie in Senden, sagt die Statistik nicht aus.
Für Christian Bücker, der als Chef der CB-Immoconsult überörtlich tätig ist, lautet das Resümee: „Senden liegt innerhalb des Kreises Coesfeld ganz klar auf Platz eins.“ Einzig in Münster sei der Run auf Flächen oder Gebäude noch stärker. Für Senden spreche vor allem die „optimale Lage“ samt Verkehrsanbindung.
Eine starke Nachfrage nach Bauland registriert die Sparkasse Westmünsterland „im gesamten Geschäftsgebiet“, so Unternehmenssprecher Robert Klein. Dieser Trend gelte „auch und gerade für Senden“.
Eine „Nachfrage, die das Angebot deutlich übertrifft“ verzeichnet ebenfalls Jörg Rottmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Senden. Er sieht nicht nur einen Stau bei Neubauflächen, sondern weist auf einen Mangel bei altersgerechtem Wohnraum hin. Dies führe dazu, dass auch im Bestandsmarkt wenig Bewegung herrsche, weil Eigentümer keine angemessene Möglichkeit finden, sich kleiner zu setzen, um große Häuser für die jüngere Generation anzubieten.
Kämmerer Walter Hauschopp über die Liste von 700 Bewerbern für ein Gemeindegrundstück
Bei Neubauflächen explodiert die Nachfrage geradezu. Die Gemeinde Senden zählt inzwischen knapp 700 Bewerber für ein Gemeindegrundstück in Senden. „Das dürfte ein Rekordwert sein“, schätzt Kämmerer Walter Hauschopp die aktuelle Lage ein. Mitte Februar, nach politischen Beschlüssen und der Berichterstattung über die Erweiterung der Mönkingheide im Bereich Kralkamp, hatte es einen Schub gegeben, der die mit 570 Bewerbern ohnehin lange Liste noch länger werden ließ. Zu vergeben sind mindestens 200 Grundstücke zwischen Kralkamp, B 235 und Huxburgweg. Das Preisgefüge ist noch völlig offen, sagte Hauschopp am Freitag auf WN-Anfrage. Während es in Ottmarsbocholt keine kommunalen Flächen mehr gebe, könnten Häuslebauer wohl im kommenden Jahr auf den Bösenseller Espelbusch hoffen. „Das Bebauungsplanverfahren läuft“, so der Kämmerer.
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Detaillierte Angaben zu sämtlichen Bodenrichtwerten sind auch im Bodenrichtwert-Informationssystem des Landes BORIS.NRW zu finden. | www.borisplus.nrw.de
Quadratmeterpreise in Senden bei 200 Euro und höher
► Für den erneuerten Bodenrichtwert hat der Gutachterausschuss 50 Transaktionen ausgewertet, womit in Senden der Immobilienmarkt noch läuft, während er andernorts (beispielsweise Havixbeck und Nottuln) praktisch zum Stillstand gekommen sein soll. Mehr Verkäufe wurden 2016 nur in Olfen (64) registriert.
► Die Grundstückspreise sind in Senden hoch, aber ziemlich konstant.
► In den Bodenrichtwert von 175 Euro pro Quadratmeter fließen die Werte aus dem gesamten Gemeindegebiet ein. In Senden liegen die Preise fast durchgängig bei knapp 200 Euro (etwa Mönkingheide), deutlich mehr wird im Wienkamp (bis 265 Euro) und in anderen bevorzugten Lagen gezahlt. Bösensell und Ottmarsbocholt sind günstiger.
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