Wandel im Ortskern und mehr Wir-Gefühl
Sendens Herz pocht stärker
Senden
Christian Bücker zieht mit seinem Unternehmen CB-Immoconsult in das ehemalige Ladenlokal von „Dessous & Meer“ auf der Herrenstraße. Für den 46-Jährigen steht ein „Bekenntnis zum Ortskern“ hinter dieser Entscheidung. Bücker erkennt, dass das Wir-Gefühl in Senden wächst. Diesen Schwung gelte es zu halten.
Was haben der „Sendener Feierabend“, der zu einer prallvollen Piazza am Brunnen geführt hat und die Verlagerung des Wochenmarktes an die Eintracht- straße mit dem Ende eines Leerstandes an der Herrenstraße zu tun? Sehr viel! Denn daran zeigt sich, „dass Senden gerade eine Entwicklung durchläuft“, betont Christian Bücker, der selbst dafür sorgt, dass eines der größten Ladenlokale in Senden nicht als schwarzes Schaufenster endet. Indem er mit seinem Unternehmen CB-Immoconsult in den Ortskern zieht.
Christian Bücker bekennt sich mit dem Umzug zur Herrenstraße zum Ortskern
Der gebürtige Sendener hat das Haus an der Herrenstraße 5 gekauft, in das er mit seinen bisherigen Partnern André Mengelkamp (Baugeldkonzepte) und Peter Focke (FVB) zum 1. Oktober zieht. „Das ist ein Statement“, möchte der Unternehmer diese doppelte Entscheidung verstanden wissen.
Wir-Gefühl wächst in Senden
Er legt „ein Bekenntnis zum Ortskern“ ab – den er auf einem guten Weg sieht. In Senden entstehe ein größeres Wir-Gefühl, eine wachsende Identifizierung mit dem Wohnort, erkennt Bücker aus den Tendenzen, dass sich mehr Leben im Ortskern abspielt. Das Herz Sendens pocht wieder stärker. Jetzt gelte es, „den Schwung aufrecht zu halten“ und Optimismus walten zu lassen. Dazu gehört für den Immobilien-Experten auch die Entschlossenheit, eine Durststrecke überwinden zu wollen. Gemeint sind Beeinträchtigungen, weil allenthalben gebuddelt und gebaggert wird. „Ich verstehe die Aufregung über die Baustellen – aber die sind wichtig“, formuliert der Unternehmer seine Haltung. Wenn die Umgestaltungs- und Sanierungsphase hinter Senden liegt, gehöre die Stevergemeinde zu den schönsten Orten in der Region.
Mode-Kauffrau zieht erstes positives Fazit
Dass Senden auch als Ort für den Einzelhandel funktioniert, war die Überzeugung von Jessica Klostermann, die ihr Modegeschäft Instyle Fashion, trotz Unkenrufen, im Mai von Nordkirchen nach Senden verlagert hat. Die Entscheidung bereut die Unternehmerin, die viel Erfahrung aus der Textilbranche mitbringt, nicht. Ihr Laden werde „gut angenommen“ und sie im Kreis der Händler in ihrem Umfeld „gut aufgenommen“. Menschlich wie kaufmännisch fühle sie sich in Senden wohl, beteuert Klostermann im Gespräch mit den WN, das sie im Laden mit freundlicher Beratung mehrerer Kundinnen verquickt.
Andere Händler haben aufgegeben
Die Einschätzung, dass Senden für Kaufleute ein gutes Pflaster ist, teilen aber nicht alle Händler. Das Wollgeschäft in der Biete hat inzwischen geschlossen (und die Lebenshilfe die Räume übernommen), ebenso „Mariposa“, ein ansprechender Laden für hochwertige Kinderkleidung an der Münsterstraße, wo sich bereits eine Fahrschule ankündigt. Eine Branche, die in Senden stark vertreten sein wird, denn auch am Grete-Schött-Ring, dem bisherigen Domizil von CB-Immoconsult soll künftig eine Fahrschule um Schüler buhlen. Während sich im ehemaligen Modeladen „Herren 39“ kein Nachmieter abzeichnet, sind bei „Ti & Til“ (Sportgeschäft) zumindest die Handwerker zugange. Auch dort eröffnet eine Fahrschule, die jetzt bereits in Bösensell vertreten ist. Eine Veränderung zeichnet sich auch an der Bulderner Straße auf dem ehemaligen Tankstellengelände ab. Dort treibt der Wandel Blüten: Denn eine Floristin wird dort den Sprung in die Selbstständigkeit wagen.
Startseite