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Landesprogramm bietet mögliche Perspektiven für Bösensell

Üppiger Wohnbau in der Prüfung

Bösensell

Das Landesprogramm „Bauland an der Schiene“ könnte Bösensell ein üppiges Wachstum bescheren. Ob es aber wirklich zum Schub beim Wohnbau kommt, wird gerade geprüft. Ein umfangreicher Kriterienkatalog muss erfüllt sein. Eigentumsfragen werden zunächst ausgeklammert.

Dietrich Harhues

Durch den Bahnhof qualifiziert sich Bösensell womöglich für das Landesprogramm „Bauland an der Schiene“. Foto: di

Die Gleise zwischen Bösensell und Münster sorgen für schnelle Verbindungen per Zug. Sie könnten aber auch eine Achse bilden, die dem Ortsteil ein ordentliches Fortkommen bei der wohnbaulichen Entwicklung beschert. Denn das Land NRW hat die Initiative „Bauland an der Schiene“ aufgelegt. 254 Kommunen wurden vom Ministerium eingeladen – darunter auch Senden. Ob Bösensell sich dafür eignet, wird derzeit gerade vorgeprüft, bestätigt Klaus Stephan, Beigeordneter der Gemeinde Senden, auf WN-Anfrage.

Potenzial in 1000 Metern Radius

Die Potenzialfläche, deren Eignung es abzuklopfen gilt, ist groß. Stephan spricht von einem „Suchkreis“ im Radius von 1000 Metern rund um den Bahn-Haltepunkt in Bösensell. Dieses Areal werde auf Eignung untersucht, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. Es gehe darum mögliche Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen, so der Beigeordnete und Leiter des Ressorts Bauen und Planen, Stephan, weiter. Die potenziellen Szenarien können sich dabei auch auf Teilflächen innerhalb des Suchradius beziehen.

Durch die Teilnahme an dem Landesprogramm, das Ministerin Ina Scharrenbach im Oktober 2018 aufgelegt hat, trägt Düsseldorf 50 Prozent der Planungskosten.

Wohnraum und Festigung der Infrastruktur

Die Nachfrage nach Wohnraum, im Ortsteil Bösensell sowie ohnehin im Speckgürtel des Oberzentrums Münster, sei hoch, ergänzt Klaus Stephan. Und liefert damit einen Grund, weshalb aus Sicht der Gemeinde eine Entwicklung Bösensell als sinnvoll erachtet wird. Denn hinzu komme, dass die Strukturen (von Schule bis Einkaufen) in dem Ortsteil gestärkt würden, wenn sich die Einwohnerzahl erhöht. Das Wohnen an den Gleisen eröffne zudem die Möglichkeit, moderne und klimafreundliche Mobilität für Pendler bereithalten zu können.

Ob die Vision, die Bürgermeister Sebastian Täger schon beim Neujahrsempfang im Januar kurz aufblitzen ließ, aber Realität wird, ist noch vollkommen ungewiss. Denn die Wucht beim Wohnbau muss ins Umfeld passen. Lärmschutz sowie Immissionen und Abstände zu Gewerbe und Landwirtschaft legen hier, neben anderen Kriterien, die Leitplanken einer möglichen Entwicklung fest. Es sei ein Büro beauftragt worden, diesen Katalog abzuprüfen, so Stephan zum Stand des Verfahrens.

Eine notwendige Voraussetzung für die Wohn-Visionen ist die Ertüchtigung des Kreisels an der L 550/Weseler Straße, die bereits fest geplant ist. Dort soll ein sechsarmiger Verteiler entstehen – der die Verkehre von alten und neuen Bewohnern sowie Kunden der Möbelhäuser und Betriebe bewältigen können muss.

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