1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Altenberge
  6. >
  7. Gegen Verfolgung und Rassismus

  8. >

Veranstaltung im Saal Bornemann

Gegen Verfolgung und Rassismus

Altenberge

Der Verein Casa Nova, der Eine-Welt-Kreis und das Katholische Bildungswerk Altenberge laden am Freitag (26. September), am „Tag des Flüchtlings“, zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein. Unterstützt werden sie von Mitgliedern der Initiative „Bürgerinnen und Bürger des Kreises Steinfurt für Humanität und Bleiberecht“. Und darum wird es laut Pressemitteilung der Initiatoren an diesem Abend gehen: Menschenrechte schützen, Rassismus entgegentreten, Flüchtlingen helfen, neue Perspektiven ermöglichen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Saal Bornemann, Einlass ist ab 18.30 Uhr.

Michael Schwakenberg

Verfolgte Minderheit: Nach einem Messerangriff von IS-Sympathisanten protestieren am 8. August in Herford Hunderte Jesiden für die Rechte ihres Volkes, das im Irak und in Syrien massiv verfolgt wird. Der Psychologe und Psychosomatiker Dr. Sefik Tagay (kl. Bild) hält am Freitag im Saal Bornemann einen Vortrag über die Folgen von Flucht, Vertreibung und Migration. Foto: dpa

Als Hauptreferent konnte Dr. Sefik Tagay gewonnen werden. Er ist Psychologe und Psychosomatiker, der sich an der Universität Duisburg und Essen intensiv mit den Folgen von Flucht, Vertreibung und Migration beschäftigt. Er wird insbesondere auf die Jesiden eingehen, die wie Christen und andere Minderheiten von der Terrororganisation IS (islamischer Staat) verfolgt werden und deren Überleben in Syrien und im Irak unmittelbar gefährdet ist. Einige Jesiden haben in Altenberge und in anderen Orten des Kreises Steinfurt eine neue Heimat gefunden.

Die Veranstaltung wendet sich nicht nur an Altenberger, sondern an alle Bürger des Kreises Steinfurt. Nach dem Vortrag ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen, zu der je ein Fraktionsmitglied der im Rat von Altenberge vertretenen Parteien eingeladen ist. Außerdem werden Bernhard Gerdes, Vorsitzender des Heimatvereins Altenberge, Barbara Schonschor vom Jugendmigrationsdienst der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland und Marlies Isernhinke von der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender (GGUA) daran teilnehmen. Wahrscheinlich wird auch Ibrahim Cicek dabei sein, der für die Aramäer spricht. Thema der Diskussion soll vor allem die Entwicklung einer Willkommenskultur sein, die diesen Namen verdient. Wie können wir Flüchtlingen bei typischen Anfangsschwierigkeiten helfen? Wie lassen sich Arbeits- und Lebensperspektiven eröffnen? Was lässt sich tun für Kindererziehung, Kindergarten und Schule? Die Diskussionsleitung hat Pfarrer Ulf Schlien.

Im Nordirak und in Syrien geht der Terror dweil unvermittelt weiter. IS bedroht die Minderheit der Jesiden mit Verfolgung, Vergewaltigung, Mord und Totschlag. Ganz ähnlich sind die Aramäer und andere Minderheiten bedroht. Im Kreis Steinfurt wohnen eine ganze Reihe jesidischer Familien und Einzelpersonen. In Altenberge beispielsweise haben 25 jesidische Familien mit 150 Personen eine Heimat gefunden. Deren Verzweiflung ist groß. Alle haben Angst um ihre Angehörigen im Norden des Irak.

Startseite