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Fest an der Krüsellinde

Gemeinschaftssinn lebt

Altenberge

Das Gelände rund die Krüsellinde wurde vollkommen neu gestaltet. Außerdem schmückt nun die Wegekapelle Zurhold das Umfeld des Platzes. Grund genug für Werner Witte vom Heimatverein, sich mit der Geschichte von Bildstöcken zu beschäftigen.

Martin Schildwächter

Bis etwa Anfang der 1960er Jahre stand diese Wegekapelle an der Krüsellinde, die etwa 350 Jahre alt ist. Die Station wurde wahrscheinlich von Dirk Kellermann geschaffen. Foto: Archiv des Heimatvereins Altenberge

„Ich fühlte mich herausgefordert“, sagt Heimatvereinsmitglied Werner Witte. Im Rahmen der Neugestaltung des Umfeldes der Krüsellinde wurde auch die Wegekapelle Zurhold aufgestellt. Witte freut sich, dass sich nun das komplette Areal rund um die Krüsellinde wieder als Einheit darstellt. Schnell war ihm klar, dass er mehr über die Wegekapelle Zurhold wissen wollte. Denn: Bis etwa Mitte der 1960er Jahre stand in unmittelbarer Nähe zur Linde ein Bildstock, der unreparabel schien und deshalb abgebrochen wurde. Der Bildstock war über 200 Jahre alt.

Bei seinen Recherchen stieß Werner Witte schnell auf die Wallfahrts-Gepflogenheiten in Altenberge. Dazu gehörten unter anderem die Prozessionen an Fronleichnam und die Wallfahrt nach Telgte. „Das war damals ein Ausdruck einer großen Frömmigkeit“, erzählt Witte. Besonders wichtig war die 1560 erstmals urkundlich belegte „Altenbergische Heiligendracht“ am Tag vor dem Fest des Pfarrpatrons Johannes Baptist (24. Juni). Witte: „Sie dauerte den ganzen Tag und hatte eine Länge von etwa 30 Kilometern.“ Ziel war das Stift Hohenholte. Die Fußwallfahrt zum Gnadenbild nach Telgte spielte nach Recherchen von Werner Witte ebenfalls eine sehr große Rolle, die wie die „Heiligendracht“ über den Alten Münsterweg führte.

Die Station der Familie Zur­hold, die am kommenden Montag (15. August) eingesegnet wird, wurde anlässlich mehrerer Familienfeiern 1961 mit Hilfe von Bernhard Diekriede gebaut und musste wegen einer Betriebserweiterung einen neuen Standort finden.

Bernadette Kohnke hatte den Anstoß dazu geben, dass der alte Charakter des Umfeldes der Krüsellinde mit einem Bildstock durch das Aufstellen der Kapelle Zur­hold wieder hergestellt wird. Denn: Kohnke, die in der Nähe der Krüsellinde wohnt, hat in ihrer Kindheit oft im Garten der Familie Zurhold gespielt und die Kapelle hatte sie nie aus den Augen verloren. Bereits 2012 hatte Kohnke beim Krüselfest für das Projekt geworben – und schnell viele Befürworter gefunden. Vier Jahre später – unter Mithilfe zahlreicher Ehrenamtlicher, ist das Projekt jetzt vollendet.

Bürgermeister Jochen Paus und Werner Witte freuen sich, dass zahlreiche Altenberger an der Verwirklichung der Umsetzung und Restaurierung der Wegekapelle Zurhold beigetragen haben. „Der Gemeinschaftssinn ist in Altenberge nicht tot, er lebt“, freute sich Witte.

Zum gelungenen Abschluss der Kapellenrestaurierung hat auch Rita Budde aus Telgte beigetragen – sie stiftete eine kleine, neuzeitliche Marienstatue.

Am Montag (15. August, Mariä Himmelfahrt) wird rund um die Krüsellinde ein kleines Fest gefeiert. Zum einen wird das neu gestaltete Umfeld „übergeben“, zum anderen die Wegekapelle Zur­hold eingesegnet. Dazu laden Bürgermeister Jochen Paus und Jörg Rausmann, Boss der Krüselgemeinschaft, ein. Beginn ist um 18 Uhr. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Altenberge wird die Veranstaltung begleiten. Außerdem werden Grillwürstchen und Getränke serviert.

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