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Kreis Steinfurt

Baustelle Europa

Jörg Birgoleit

Tecklenburg/Kreis Steinfurt - „Das ist unser Europa, das wir hier haben. Es geht um das gemeinsame Wachsen und Arbeiten. Europa wird selbstverständlicher.“ Beeindruckt zeigte sich Annette Willebrandt gestern Mittag beim Besuch in Tecklenburg: Auf dem Areal der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Tecklenburger Land (ANTL) setzen 36 junge Menschen aus Polen, Litauen und Deutschland über insgesamt drei Wochen verschiedene Projekte um.

Gestern, nach zwei Wochen gemeinsamer Arbeit und intensivem Lagerleben am Naturschutzzentrum Sägemühle der ANTL, staunte nicht nur die stellvertretende Landrätin, was die 16- bis 20-Jährigen schon geleistet haben: eine geräumige Plattform im Sägemühlenteich, ein Steg über den Mühlenbach, ein frischer Anstrich der Toilettenanlage, ein Zwinger und aufgestellte Zäune - mit vorhandenem Material und reichlich Arbeitstunden hat das internationale Work-Camp eine ganze Menge auf die Beine gestellt.

„Ewoca“ (European Work-Camp) heißt es, kostet 40 000 Euro und finanziert sich etwa hälftig aus Mitteln der Mercator-Stiftung sowie EU-Geldern aus dem Topf „Jugend für Europa“ und einigen Spenden. Den Antrag auf EU-Mittel habe der Kreis gestellt und auch die personellen Kontakte zu Polen und Litauen herstellen können, berichtete gestern Kreisjugendpfleger Ludger Vorndieck.

Vor Ort begleiten Ralf Bornstedt und Jörg Harde vom Europa-Büro des Kreises Steinfurt das Projekt. Die ANTL stellt die naturnahe, geradezu idyllische Örtlichkeit an der Adresse Bahnhofstraße 73 - eine Symbiose, die gut funktioniert und den jungen Menschen eine Menge bringt: Sie lernen, trotz Sprachbarrieren, unterschiedlicher kulinarischer Gewohnheiten und mitunter widriger Witterungsverhältnisse, gemeinsam zu arbeiten und zu leben. Übrigens unter einfachen Bedingungen: Die Gruppe zeltet. In der ANTL-Remise wird täglich frisch gekocht, auch das erledigt eine der insgesamt drei eingeteilten Gruppen.

Am kommenden Samstag ab 15 Uhr sind alle, besonders auch Familien, eingeladen, sich selbst in Tecklenburg vom „Ewoca“-Ergebnis zu überzeugen. Bis dahin werden die Bauarbeiten sicherlich abgeschlossen sein. Es gibt Kaffee und Kuchen und natürlich alle Infos über das Projekt und die ANTL.

Nicht abgeschlossen ist „Ewoca“: Die Mercator-Stiftung bedingt sich aus, ihre Förderung nachhaltig verwendet zu sehen. Das bedeutet: Im Jahr 010 soll ein Klettergarten in Litauen, 2011 ein Barfußpark in Polen entstehen. Möglich, dass ein ganzer Teil der Jugendlichen dann wieder mitmacht. Freundschaften entstehen, Europa an der Basis sozusagen, getragen auf vielen (jungen) Schultern.

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