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Verbandstag des VdK Kreis Steinfurt

Das „K“ steht für Kümmerer

Kreis Steinfurt

Netzwerken gewinnt zunehmend auch für den VdK mit seinen 29 Ortsverbänden und über 13 500 Mitgliedern im Kreis Steinfurt an Bedeutung, um mit einer starken Stimme für mehr soziale Gerechtigkeit und für eine gerechtere Sozialpolitik einzutreten. Der Sozialverband will, darin hat ihn nicht zuletzt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek beim Besuch des Kleinen Verbandstages in Steinfurt bestärkt, noch mehr als bisher geschehen, die Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung und moderner Kommunikation nutzen.

Dirk Drunkenmölle

Im Kommunikationszentrum der Kreissparkasse in Steinfurt hat der VdK-Kreisverband seinen Kleinen Verbandstag abgehalten. Delegierte aus den 29 Ortsverbänden waren dazu eingeladen. Kreisgeschäftsführer Roland Lammers (kl. Bild, l.), stellvertretende Kreisvorsitzende Dorothea Stauvermann (M.) und NRW-Landesgeschäftsführer Thomas Zander zogen eine positive Bilanz. Foto: Drunkenmölle

Netzwerken gewinnt zunehmend auch für den VdK mit seinen 29 Ortsverbänden und über 13 500 Mitgliedern im Kreis Steinfurt an Bedeutung, um mit einer starken Stimme für mehr soziale Gerechtigkeit und für eine gerechtere Sozialpolitik einzutreten. Der Sozialverband will, darin hat ihn nicht zuletzt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek beim Besuch des Kleinen Verbandstages in Steinfurt bestärkt, noch mehr als bisher geschehen, die Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung und moderner Kommunikation nutzen. Er will mit den Entwicklungen Schritt halten. „Wir sind uns der Gefahren bewusst. Wir müssen aber auch sicherstellen, dass niemand abgehängt wird“, appellierte Karliczek an ihre Zuhörer, sich aktiv an den Entwicklungen zu beteiligen. Der VdK müsse flexibel bleiben, um als Anwalt so vieler Menschen gesellschaftliche Teilhabe auf den unterschiedlichsten Ebenen zu ermöglichen. Analog zum Verbandsmotto „Zukunft sozial gestalten“ müsse auch Digitalisierung sozial gestaltet werden. Mit seiner Premiere bei Facebook hat der VdK-Kreisverband einen weiteren Schritt in diese Richtung bereits gemacht, fügte

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek mit dem VdK-Kreisvorsitzenden Dr. Reinhold Hemker. Foto: Drunkenmölle

Administrator Ernst-Wilhelm Minneker an.

Der Verband habe sich in den über 70 Jahren seines Bestehens gewandelt, beschrieb die stellvertretende Kreisvorsitzende Dorothea Stauvermann in ihrem Geschäftsbericht die Entwicklung, dass das ursprünglich für Kriegsopfer, Kriegsversehrte und Kriegshinterbliebene stehende „K“ im Verbandsnamen heute mehr als Kümmerer, also Verband der Kümmerer, interpretiert werde. Sowohl Stauvermann als auch VdK-Kreisverbandsvorsitzender Dr. Reinhold Hemker räumten mit dem alten Vorurteil auf, der VdK sei ein Verein von Rentnern und Pensionären. Die meisten Mitglieder sind heute zwischen 45 und 60 Jahren. Diese Altersgruppe nehme zurzeit überdurchschnittlich zu, verwies Kreisgeschäftsführer Roland Lammers in diesem Zusammenhang auf veränderte Mitgliederstrukturen und neue Aufgabenfelder. So wie das Sozialrecht immer komplexer werde, so wachse auch der Beratungsbedarf.

Fundament und Markenzeichen des Verbandes bleibe das kompetente Ehrenamt. Das betonte Thomas Zander, Geschäftsführer des VdK-Landesverbandes NRW. „Die Welt ist im Kreis Steinfurt noch in Ordnung“, bescheinigte er dem Kreisverband sowie den Ortsvereinen gute Arbeit. Er kündigte an, dass der Landesverband sein Engagement insbesondere auf kommunaler Ebene verstärken wolle – etwa in den Punkten Barrierefreiheit und Wohnungsbau. „Große Fachkunde kommt aus der Betroffenheit“, erklärte Zander, „dass keine Entscheidung über uns ohne uns“ getroffen werden sollte.

Ein Punkt, den zuvor bereits Frauenvertreterin Eugenie Fieker und Behindertenbetreuer Rolf Hötker ähnlich thematisiert hatten. Fieker forderte die Politik auf, dringend etwas zu unternehmen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern sowie eine moderne Gleichstellungspolitik zu betreiben, die sich am Leitbild von Erwerbstätigen mit Fürsorgeaufgaben und neuen Familienleitbildern orientieren. Hötker ging unter anderem auf die Entscheidung des Kreissozialausschusses ein, die Geschäftsordnung für einen Inklusionsbeirat noch einmal zu beraten (wir berichteten). Er bedauerte, dass es dort nicht zu einer Einigung gekommen war und erklärte: „Wir werden als VdK alles unternehmen, bis zur nächsten Kreistagssitzung Hindernisse auszuräumen.“

Bevor es in den formalen Teil Versammlung und den Nachmittag ging, hob Vorsitzender Reinhold Hemker noch einmal darauf ab, was der Verfassungsauftrag im Gru

ndgesetz für die praktische Arbeit und das Selbstverständnis des VdK bedeutet. Es gelte der Gleichheitsgrundsatz: „Niemand dürfe wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

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