Sie kamen für ein Beat-Festival aus Bonn nach Greven. Für die Familie Chopra passte die Atmosphäre bei ihrem musikalischen Wochenende.
Von Günter Benning
Unter dem Namen Graceland Duo schwelgen Folkrocker Thomas Wacker und Thorsten Gary mit viel Feingefühl, Respekt für die Originale und virtuosem Gitarrenspiel in Erinnerungen an die unvergessenen Songs ihrer Lieblingsinterpreten „Simon & Garfunkel“.Foto: Günter Benning
Es klingt ja manchmal etwas theoretisch, wenn man vom Werbe-Effekt der Kultur spricht. Dietrich Ashoka Chopra und seine Familie sind aber ein gutes Beispiel dafür. „Wir lieben Musik“, sagt der Bonner Mathematiker und Manager mit indischen Wurzeln, „deshalb besuchen wir gerne solche Konzerte.“
Auf das Festival in Greven war Chopra durchs Internet aufmerksam geworden. „In unserer Umgebung“, sagt er, „gibt es natürlich auch viel.“ Aber wer in Köln Karten buchen will, habe es nicht einfach. Oft seien die Events ausgebucht, im benachbarten Ruhrgebiet sei es nicht anders.
Die Familie Chopra machte aus ihrem Festival-Besuch ein gepflegtes Kultur-Wochenende. Die Eltern mit ihren drei Kindern mieteten sich im Mövenpick am münsterischen Aasee ein und besuchten dann abends das Konzert mit Blood, Sweat & Tears. Auch beim Unplugged-Sonntag genossen sie die alten Hits der Beatles, von Simon & Garfunkel und Sting und den Police.
„Es gibt nur gute Musik“
Alle Chopra-Kids spielen Instrumente und hören die Musik der Gegenwart. „Am liebsten Rap“, sagt Sohn Anon Chopra. Aber seine Schwester Lena ergänzt das Credo der Musik-Touristen: „Es gibt für uns nur gute und sehr gute Musik.“ Nichts darunter.
Unplugged auf historischen Musikspuren
Die Begeisterung für die Musik der Beat-Klassiker war dem Publikum im Zirkus-Zelt deutlich anzusehen. Viele sangen nicht nur die Refrains der Songs von Simon & Garfunkel oder den Beatles mit.
„Die Leute auf den billigen Plätzen möchten bitte klatschen. Jene Herrschaften auf den teuren Plätzen rasseln bitte mit den Juwelen“, sagte einst John Lennon. Das Juwel des modernen Menschen ist sein Handy, das viele wie Wunderkerzen im Rhythmus schwingen ließen.
Für die Musiker war das Festival ein Genuss. Wie Beatles-Kennerin Stefanie Hempel sagte: „Ich finde es ganz toll, dass ihr in dieser Zeit so vielen Künstlern eine Chance gibt. Beklatscht euch mal selbst.“