1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Greven
  6. >
  7. Die „Halle 27“ überzeugte

  8. >

Bühnenbauer der Freilichtbühne

Die „Halle 27“ überzeugte

Reckenfeld

Drei Bühnenbauer der Münsterländischen Freilichtbühne in Reckenfeld bauen derzeit eine Bühne für den Stadtheimatbund Münster. Am 21. Oktober soll auf dieser Bühne das Spektakel zum Westfälischen Frieden unter dem Titel „Vivat Pax“ (es lebe der Friede) aufgeführt werden.

Rosemarie Bechtel

Wurden sich nach der ersten Kontaktaufnahme rasch einig (von links): Frank Philipp, Karl-Heinz Peters, Erwin Maslanka, Heinz Heidbrink und Matthias Grohe mit der Rohkonstruktion einer von insgesamt vier Sänften. Foto: ros

Unter der Leitung des erfahrenen Regisseurs und Dramaturgen Markus Kopf und unterstützt durch den international tätigen Bühnenausstatter Manfred Kaderk stellen 25 engagierte Laienschauspieler das Marktgeschehen auf dem Hintergrund der Kongressverhandlungen von 1648 dar. Mit Akrobaten und Bläsern sind insgesamt gut 60 Personen im Einsatz.

Schauspieler, Regisseur, Maske, Requisite, für all diese Bereiche fand man in Münster Aktive. Doch wer kann die Bühne bauen? In Münster fand sich niemand. Da hatte Hans-Dieter Boer, der das Textbuch schrieb, die Idee, doch einmal bei den Freilichtbühnen nachzufragen. Ein Anruf landete auch in Reckenfeld. „Wir haben gleich ein offenes Ohr gefunden“ so Heinz Heidbrink (Stadtheimatpfleger).

Nach der Bühnenspielpause schaute sich eine Gruppe des Stadtheimatbundes nicht nur „Zum Sterben schön“ an, die Münsteraner durften bei der Gelegenheit auch gleich einen Blick hinter die Kulissen werfen. „Wir sind echt beeindruckt davon, was diese Bühne hier leistet und zu bieten hat“, so Heidbrink. Vor allem die „Halle 27“, wie die Freilichtbühnenwerkstatt im Reckenfelder Bühnenjargon heißt, begeisterte die Münsteraner. Als man Erwin Maslanka, der gelernter Tischler ist, die Pläne für die Bühnenkonstruktion vorlegte dachte dieser zunächst: „Ohje“. Doch inzwischen läuft der Bühnenbau, an dem noch Karl-Heinz Peters und Matthias Grohe beteiligt sind, auf Hochtouren.

„Die Bretter die die Welt bedeuten“, werden an der Freilichtbühne gebaut: ein riesiges Podest und zusätzlich noch vier Sänften, auf denen die historischen Köpfe getragen werden.

Die Bühnenbauer haben Spaß an der Arbeit und es bringt auch noch Geld in die Bühnenkasse. Der Stadtheimatbund Münster konnte für dieses Historienspiel die NRW-Stiftung als Sponsor gewinnen.

Die Bühne wird nicht nur für den diesjährigen Termin am 21. Oktober um 13 und um 16.48 Uhr (tatsächlich um diese Uhrzeit: wegen des Westfälischen Friedens in 1648) gebaut. In Zukunft soll in jedem Jahr das historische Spektakel zu den Auswirkungen und Folgen des Dreißigjährigen Krieges für Münster und das Münsterland aufgeführt werden. Den Veranstaltern ist wichtig, dass auch junge Menschen mit einbezogen werden.

Kürzlich schauten Heinz Heidbrink und Frank Philipp vom Stadtheimatbund noch einmal an der Bühne vorbei, um letzte Einzelheiten zu klären. Sie freuen sich, dass die Freilichtbühne den Bau übernommen hat. Die Kooperation zwischen dem Stadtheimatbund Münster und der Freilichtbühne zu vertiefen ist ein Ziel für die Zukunft.

Startseite