Fiktive Geiselnahme
Für Polizeiübung: Grevener Innenstadt gesperrt
Greven
Am Donnerstagmorgen lief eine große Polizeiübung rund um Greven Marketing an der Münsterstraße. Es wurde das Szenario einer Geiselnahme durchgespielt.
Nein, das ist nicht echt. Das war allen Beobachtern schnell klar. Denn: Dafür waren alle Beteiligten, die im „Sperrgebiet“ herumliefen, doch zu entspannt. Aber: Für die Polizeiübung wurde ein großer Teil der Innenstadt rund um Greven Marketing abgesperrt. Kein Auto, kein Fahrrad, kein Fußgänger und vermutlich auch keine Maus wurde durchgelassen. Für den ein oder anderen Betroffenen ein Problem
Im Zentrum der Übung, die um etwa 9 Uhr begann, stand die Fahrschule am Stadtbrunnen. „Wir wurden vor vier Wochen gefragt und wir haben die Räume gerne zur Verfügung gestellt“, erklärt Birgit Gnoth-Sobeck, die zusammen mit ihrem Mann die Fahrschule betreibt. Die liege, so die Anfrage, besonders günstig für so eine Übung. Und bei der gehe es vor allem um das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte, habe man angegeben.
Aber: Sie und auch ihr Mann Herbert spielten dabei nicht mit. „Da war wohl ein Geiselnehmer und zwei Geiseln“, berichtete Herbert Sobeck, der das Ganze – übrigens genau wie auch Landrat Sommer – aus sicherer Entfernung beobachtete
Angenommen wurde ein Streit in der Fahrschule, der eskalierte. „Einer der Beteiligten hat ein Messer gezogen und die Geisel genommen“, erklärt ein Pressesprecher der Polizei Münster, der ansonsten nicht gerade geschwätzig war. Heißt: All das sollte doch eher intern bleiben.
Auch bei der Zahl der beteiligten Polizisten hatte er eher eine Gummi-Antwort parat. „Es waren zwischen zehn und Hundert.“ Ja nee, ist klar.
Einsatzleitstelle am Snack-Anhänger
Schräg gegenüber der Fahrschule, entzückenderweise am Snack-Anhänger des Tandure Grills, war die Einsatzleitstelle. Hier standen diverse Polizeibeamte, hier wurde viel gemalt, wurden die Räumlichkeiten aufgezeichnet und mit Pfeilen versehen und nicht zuletzt immer wieder Richtung „Tatort“ gewiesen.
Stadt ab Mittag wieder frei.
Zu sehen gab es für die Passanten relativ wenig. Niemand kam nah genug heran. Lkw-Fahrer, die die Münsterstraße in Richtung Stadtmitte passierten, bekamen mächtig Probleme auf der doch eher schmalen Straße.
Neben jeder Menge Polizei, unter ihnen auch Spezialkräfte aus Münster, waren auch Rettungsdienst und Feuerwehr dabei. Gegen Mittag war das Szenario Geschichte, die Stadt wieder frei. Und: Es hat wohl alles erfolgreich funktioniert – sagte jedenfalls der auskunftsfreudige Sprecher der Polizei.
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