Messdiener und Pfadfinder übernehmen die Entsorgung der Weihnachtsbäume
Ganz ohne Glanz und Glitter
Greven
Messdiener und Pfadfinder sammelten in Greven Tannenbäume ein. Jetzt hoffen sie noch auf eins: Mehr Spenden.
Ganz ohne Kugeln und Lichter liegen sie da: Fichten und Nordmanntannen zieren nicht mehr glänzend und geschmückt die Wohnzimmer, sondern stapeln sich meterhoch auf dem Friedhofsparkplatz. Dort hat sich am Samstagnachmittag schon eine lange Schlange aus Traktoren mit Anhängern gebildet.
Das erste Gespann kommt von den Pfadfindern St. Josef. „Wir haben die Bäume in Greven links der Ems eingesammelt“, erklärt Florian Schellhove.
30 Pfadis
Es sind ungefähr 30 Pfadfinder auf sieben Traktoren unterwegs. Gefahren wird die Gruppe von Peter Epping. Er ist ein alter Hase in diesem Metier: „Ich fahre die Tannenbäume seitdem ich einen Führerschein habe – für mich ist es in diesem Jahr also das 32. Mal.“ Er vermutet, dass es die Tannenbaumsammelaktion bereits seit Beginn der 90er Jahre in Greven gibt. Auf seinen Anhänger passen etwa 100 Weihnachtsbäume, schätzt er. „Das ist jetzt schon unsere zweite Ladung – aber eine Fuhre schaffen wir noch“, feuert der Fahrer seine Pfadfinder-Mannschaft an.
Der zweite Traktor gehört zu den St. Martinus Messdienern. Hier sitzt Thomas Lehmkuhl am Steuer.
Er fährt bereits im dritten Jahr für die Aktion. Die Messdiener kümmern sich um die Logistik der Tannenbäume aus den Wohngebieten rechts der Ems.
25 Messdiener
Die rund 25 Messdiener und ihre sieben Fahrer waren auch schon fleißig unterwegs und haben vermutlich schon mehrere 1000 Weihnachtsbäume eingesammelt lautet die Schätzung.
Die Messdiener rund um das Organisations-Team mit Lukas Bestermann, Marlen Gerdemann, Felicia König, Michel Lehmkuhl und Henri Poeche haben sich an diesem Samstag bereits morgens um acht Uhr getroffen. „Mittags gab es in coronakonformen Kleingruppen ein Mittagessen im Haus Liudger, danach ging es wieder zurück in die jeweiligen Gebiete und wir haben weiter eingesammelt“, erklärt Michel Lehmkuhl und ergänzt, „gegen 16.30 Uhr haben wir dann den letzten Baum auf dem Friedhofsparkplatz abgeliefert.“
Wie sieht es mit dem Lohn für das Engagement der Tannenbaumsammler aus? Auch in diesem Jahr durften weder Messdiener noch Pfadfinder an den Haustüren klingeln und um eine Spende für die Entsorgung bitten. „Das ist zum einen schade für unsere jüngeren Messdiener, die diesen Job immer gerne übernommen haben“, erklärt Michel Lehmkuhl, „zum anderen kommen natürlich auch deutlich weniger Spenden bei uns an.“
Im vergangenen Jahr stand den Messdienern so nur ein Viertel der Vorjahresspendensumme für ihre Jugendarbeit zur Verfügung.
Deshalb haben sich sowohl Grevens Messdiener als auch die Pfadfinder Alternativen überlegt, wie die Spenden der Bürger auch nachträglich noch den Weg zu ihnen finden können (siehe Infokasten).
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