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Neue Kunstrasenflächen.

Greven 09 sauer über Kunstrasenpläne der Stadt

Greven

Der SC Greven 09 hat seinen Kunstrasen selbst bezahlt. Jetzt ärgert man sich im Verein, weil in der Emsaue und in Reckenfeld die Stadt neue Plätze bauen und finanzieren will.

Günter Benning

Kunstrasenfläche.  Foto: dpa

600 000 Euro für einen Sportrasenplatz in Reckenfeld, 500 000 Euro für die Emsaue. Nachdem der Schul-, Kultur- und Sportausschuss diese Wunschliste für den städtischen Haushalt vergangenen Woche abgenickt hatte, gingen beim Sportverein Greven 09 die Alarmglocken an.

Am Montag sprach der 09-Vorstand von einem „Schlag ins Gesicht der 662 Fußballer beim SC Greven 09, wenn sie weiterhin Zusatzbeiträge bezahlen müssten, während ihre Kollegen bei anderen Vereinen alles zum Nulltarif erhalten“.

Der kritisierte Sachverhalt: Die 09er haben schon vor Jahren ihr „Kunstrasenprojekt09“ umgesetzt. Kosten: 230 000 Euro, davon 30 000 Eigenmittel. Der Rest wird per Mitgliedsbeiträge über 20 Jahre abgestottert. Die Stadt wurde nicht zur Kasse gebeten. Die DJK bespielt derweil ihren 30 Jahre alten Ascheplatz, der sanierungsbedürftig ist. In Reckenfeld zieht der Sportplatz um – finanziert durch Grundstückserlöse durch das alte Gelände.

Klafft am Sportplatz künftig eine Gerechtigkeitslücke? „Das wäre genau der Eindruck, der nicht aufkommen sollte“, sagt Dr. Michael Kösters-Kraft, Grüner und Vorsitzender des Schul-, Kultur- und Sportausschusses.

Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) habe der Stadt Greven auferlegt, „dass wir alle Vereine gleich behandeln sollen“. Daran werde man sich messen müssen. Kösters-Kraft: „Man muss einen Ausgleich schaffen, damit alle Vereine gleich gestellt werden.“

Für Fachdienstleiter Frank Hänel im Rathaus kommt es jetzt darauf an, mit allen vier Vereinen – auch in Gimbte – ins Gespräch zu kommen. Dabei werde es um städtische Zuschüsse für Vereine gehen, die ihre Anlagen selbst bewirtschaften, und um Nutzungsentgelte für die neu geschaffenen Kunstrasenplätze: „Da besteht die Chance, es annähernd gerecht zu gestalten.“

Überschlagen muss man sich dabei nicht. Für 2018 sollen zunächst das Vereinsheim und der Kunstrasenplatz in Reckenfeld umgesetzt werden. Die Haushaltsansätze stellten zudem erst einmal eine Kostenermittlung dar. Das müsse noch vom Rat beschlossen werden.

Den 09ern schwebt ganz anderes vor: „Die Vereine sind zu verpflichten, einen zumindest gleich hohen Betrag wie der SC Greven 09 für die jeweilige Kunstrasen-Investition bereitzustellen.“ Wenn es um neue Bewirtschaftungsverträge gehe, dann müsse auch über den seit 2002 bestehenden Vertrag über die Sportanlage Schöneflieht gesprochen werden. Das Prinzip müsse einfach sein: „Fair play.“

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