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Wachsende Märkte brauchen Platz

Stahlbauer Hillebrandt baut in Greven zweiten Betrieb

Greven

Die Fläche ist groß, es sind immerhin 12.000 Quadratmeter. Die werden zurzeit im nördlichen Bereich des Gewerbegebietes an der Mergenthaler Straße eingeebnet, also für eine Nutzung vorbereitet. Ein neues Unternehmen? Nein, es ist quasi der Nachbar, der das Areal gekauft hat.

Die Firma Hillebrandt (im Hintergrund) hat das benachbarte Grundstück erworben und baut dort einen zweiten Betrieb auf. Foto: Peter Beckmann

„Wir haben uns entschlossen, dort einen zusätzlichen Betrieb zu bauen in der Größe etwa dessen, wie wir ihn schon betreiben“, sagte Theo Hillebrandt, Inhaber des gleichnamigen Stahlbau-Unternehmens. Geplant sei eine Halle mit 4500 Quadratmeter Produktionsfläche und 500 Quadratmeter Büro- und Sozialfläche. „Wir teilen den derzeitigen Betrieb, der neue Betrieb ist dann für den Stahl- und Fassadenbau zuständig, im alten Betriebsgebäude bleibt der Behälterbau“, erklärt Hillebrandt. Durch den Zukauf des Geländes blieben für beide Betriebe jetzt genug Platz zum Wachsen.

Der textile Fassadenbau sei ein wachsender Markt, der von der Firma Hillebrandt deutschlandweit bedient werde. „Das sind mit textilem Gewebe bespannte Stahlkonstruktionen, die als Fassade für beispielsweise Parkhäuser, Gewerbehallen, aber auch Verwaltungsbauten genutzt werden“, erklärt Hillebrandt.

Ziel: 150 Abfallbehälter pro Woche in Greven

Und auch im Bereich des Behälterbaus sei eine wachsende Tendenz zu verzeichnen. „Die unterirdischen Abfall- oder auch Altglasbehälter bauen wir seit 30 Jahren.“ In der Woche würden derzeit 100 Stück produziert. Ziel sei es, 150 dieser Behälter pro Woche zu bauen. „Wir produzieren sehr stark für die Niederlande, aber auch für die skandinavischen Länder, Benelux, Frankreich und Spanien“, erklärt Hillebrandt. Aber die Niederlande seien noch der Hauptmarkt. „Kommunen wie Den Haag oder Amsterdam bekommen pro Woche 50 Stück dieser Behälter geliefert.“ Da habe man große Verträge abgeschlossen.

Der Markt für diese Behälter wachse in Deutschland langsam. „Aber im Verhältnis zu den anderen Ländern ist das ein nur geringes Aufkommen.“ Viele dieser Behälter sind mit modernen IT-Systemen vernetzt, die Füllstände und Zugangsberechtigungen digital managen für optimale Routen-Planungen bei der Entsorgung.

Bis zu 25 neue Mitarbeiter für Hillebrandt in Greven geplant

Stichwort Fachkräfte: „Das ist ein ganz wichtiger Faktor“, sagt Hillebrandt. Man sei in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen und habe jetzt 117 Mitarbeiter. „Wir planen nach Fertigstellung des neuen Betriebes rund 20 bis 25 neue Mitarbeiter anzustellen.“ Aber das sei ein langsamer Prozess. „Es ist nicht so, dass ich zehn Leute suche und zehn Leute finde. Die Zeiten sind vorbei.“ Man lasse Stellenausschreibungen über die modernen Kanäle laufen, ein guter Internet-Auftritt sei wichtig und nicht zuletzt die Mund-zu-Mund-Propaganda. „Ganz wichtig sind ein vernünftiges Arbeitsklima, vernünftige Arbeitsbedingungen und natürlich auch eine leistungsgerechte Entlohnung.“

Der Fachkräftemangel ist das eine, Materialknappheit das andere. „Das war ein Problem, ist aber für uns jetzt deutlich entspannter“, sagt Hillebrandt. Da habe es zwischenzeitlich eine Art Zuteilung gegeben. „Jetzt ist aber wieder der deutliche Wille der Händler zum Verkauf zu spüren.“ Auch für Sondermaterialien gebe es deutlich kürzere Lieferzeiten. „Und es ist wieder ein Wettbewerb bei den Lieferanten zu spüren, allerdings auf einem deutlich höheren finanziellen Niveau. Daran wird sich aber wohl auch nichts mehr ändern. Die Preise aus der Zeit vor Corona wird es nicht mehr geben“, ist sich Hillebrandt sicher.

Zum Endes Jahres soll die neue Betriebshalle übrigens fertiggestellt sein. „Wir wollen auch nicht in eine Baustelle ziehen, das muss komplett alles fertig sein. Denn wenn man in eine Baustelle einzieht, bleibt das auch lange so.“

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