Windkraft-Gegner
„Lebenswertes Greven erhalten“
Greven
Zwei Vertreter von Organisationen, die sich gegen die Windkraft-Pläne der Windbauern richten, fordern jetzt in einem offenen Brief, der „unverhohlenen Drohung“ der Bauern nicht nachzugeben.
In einem offenen Brief von Prof. Dr. Werner Mathys (BI/Verein Gegenwind) und Stefan Czekalla (Windkraft mit Vernunft) an die politischen Entscheidungsträger der Stadt Greven heißt es:
„Am Sonntag fand in Bockholt im Rahmen der Münsterland-Safaris ein naturkundlicher Spaziergang durch die geplanten Windkraftstandorte statt. Die dabei geführten Diskussionen machten deutlich, dass die Bürgerwind kompromisslos an den Forderungen einer vollständigen Umsetzung ihrer Planungen festhält und offen mit dem Verkauf an einen externen Investor droht, wie auch in der Presse nachzulesen war.
Der Appell aller betroffenen Bürger richtet sich nun ganz dringlich an die politischen Entscheidungsträger, dieser unverhohlenen Drohung nicht nachzugeben. Der Rat hat eine eindeutige Entscheidung getroffen, die im Normalfall die Ablehnung aller Anträge der Bürgerwind nach sich gezogen hätte. Es wäre für die Bürger unverständlich, wenn diese Entscheidung nun wieder rückgängig gemacht werden sollte.
Wir erinnern hier auch an das überwältigende Votum von mehr als 3000 Bürgern für den Erhalt naturnaher Lebensräume in Greven. Wir erinnern auch erneut an die gravierenden, völlig unkalkulierbaren und durch die Stadt nicht beeinflussbaren Konsequenzen bei einer Öffnung des Stadtgebietes, die einen nicht mehr zu kontrollierenden Bau von Einzelanlagen nach sich ziehen könnte.
Die Planung richtet sich eindeutig gegen die Interessen und Anliegen vieler Bürger. Greven ist mit seiner besonderen Situation – FMO und Autobahn – nicht vergleichbar mit anderen Kommunen. Greven hat hier einen erheblichen Solidaritätsbeitrag erbracht und muss nicht auf allen Feldern gleichziehen. Und lange bevor Windkraft für andere Kommunen ein Thema wurde, hat Greven auch hier seit Jahren seinen Beitrag mit den Windrädern am Vosskotten geleistet.
Wir sind dabei, unsere Landschaft zu verkaufen und gefährden dabei möglicherweise die Gesundheit vieler Anwohner, vergessen aber, dass es wichtigere und wertvollere Dinge gibt als die Steigerung von Renditen.
Eine zukunftsweisende Planung sollte zum jetzigen Zeitpunkt darin bestehen, innezuhalten und die Situation vor Ort genau zu analysieren. Eine Planung auszurichten an den Interessen einer Investorengruppe würde der Dimension des Problems nicht annähernd Rechnung tragen. Die Investoren haben sich die Suppe selber eingebrockt. Hätten sie bis zur Entscheidung des Rates mit den Anträgen gewartet, wäre der angerichtete Schaden minimal geblieben. So haben sie hoch gepokert und erwarten nun, dass man ihrer „hochspekulativen“ Vorgehensweise weiter Vorschub leistet.
Deswegen noch mal unser dringlicher Appell an die Politik in Greven, dieser umfassenden Forderung auf keinen Fall nachzugeben, sondern die berechtigten und nachvollziehbaren Belange der Bürger eindeutig in den Vordergrund zu stellen. Bitte erhalten Sie uns und den kommenden Generationen ein lebens- und liebenswertes Greven. Es lohnt sich. Wir lieben diese Stadt und möchten deren Geschicke auch weiterhin mitbestimmen dürfen.“
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