THW hat eine neue Abfüllanlage
Mit Sandsäcken gegen das Wasser
Greven
Großes Schaulaufen am schweren Gerät: Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks hat am Samstag im Rahmen eines kleinen Festakts seine neue Sandsackfüllanlage einem Großaufgebot von Vertretern aus Politik und Gefahrenabwehr präsentiert. Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor Ort Hand angelegt.
Das wechselhafte Wetter dieser Tage, der Klimawandel in der allgemeinen medialen Diskussion und auch die Unwetterlagen der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass das Wetter als unberechenbare Gefahr ständige Präsenz genießt. Privathaushalte, Unternehmen und Hilfsorganisationen sehen sich damit neuen Herausforderungen ausgesetzt, präventive Maßnahmen werden geprüft und bauliche Gegebenheiten hinterfragt, während im Katastrophenschutz aufgerüstet wird. Vom Hochwasser bereits selbst geplagt gewesen, hat jetzt auch das THW in Greven seine Ausstattung erweitert: Die Sandsackfüllanlage „Power Sandking 800 Turbo“ des Herstellers König ist für den Ortsverband die Antwort auf den Klimawandel.
Die Anlage verfügt über insgesamt sieben Abfüllstutzen für Sandsäcke. Wenn an jedem dieser Stutzen ein entsprechend tatkräftiger Helfer bereitsteht, können mit Hilfe dieser einen Anlage bis zu 4600 Sandsäcke pro Stunde abgefüllt werden. Die Anlage selbst hat ein Fassungsvermögen von rund 800 Litern Sand oder feinem Kies. Um das Gerät sinnvoll und mit maximaler Auslastung betreiben zu können, benötigt das THW im Ernstfall einen rund 300 Quadratmeter großen Einsatzbereich und die Unterstützung weiterer Einheiten und Hilfsorganisationen sowie Unternehmen, damit alles reibungslos läuft.
In einer achtstündigen Schicht könnten dann bei einem drohenden Hochwasser oder Deichbruch rund 40 000 Sandsäcke auf bis zu 400 Paletten abgefüllt und bereitgestellt werden. Während sich derartige Anlagen im Ruhrgebiet und im Rheinland bereits längst bewährt haben, genießt die Anschaffung und Stationierung einer solchen Abfüllanlage im Münsterland durchaus noch Pioniercharakter. Käme die Anlage in einem Ernstfall über einen Zeitraum von deutlich mehr als 24 Stunden zum Einsatz, so das THW, würde man für die Dauerbetrieb auch auf zivile Helfer zurückgreifen, die dann die professionellen Kräfte ablösen und entlasten.
Wie das laufen kann, davon konnten sich auf Einladung des Ortsverbandes am Samstag zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik und Gefahrenabwehr selbst ein Bild machen. Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek kam eigens vorbei, um selbst mitanzupacken. Sie zeigte sich danach begeistert vom Grevener Engagement.
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