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Blood, Sweat & Tears Headliner beim Beat Club Festival Circus

Nur ein Konzert in Europa

Greven

Blood Sweat & Tears ist eine Band, die seit 40 Jahren immer wieder Sprungbrett für herausragende Musiker der Jazzrock-Szene war. Nach Greven kam sie direkt aus Kalifornien eingeflogen.

Von Ulrich Coppel

Blood, Sweat and Tears ließ wegen ihres Konzerts in Greven – oder „Grevan“, wie es auf ihrer Internetseite heißt – ein Konzert in Las Vegas sausen. Foto: Ulrich Coppel

Blood, Sweat & Tears ist in der Welt des Jazzrock eine Marke für sich. Unverkennbare Bläsergrooves, Megahits wie „Spinning´ Wheel“, oder, „You‘ve Made Me So Very Happy“; Grammygewinne, und wichtige Karrierestation für ein ganzes Füllhorn der weltweit einflussreichsten Jazzrock- und Fusionmusiker prägen das Image der Band seit mehr als 40 Jahren. Am Samstagabend war die neunköpfige Starformation der Headliner beim „Beat Club Festival Circus“.

Soul aus dem Münsterland

Die erste Stunde des Abends gehörte der deutschlandweit bekannten Band „Mr. Big Fat Mad Moose The Soulfamily“. Mit krachenden Soul-Covernummern heizte die Ostbeverner Band schonmal mächtig ein. Nach den langen Corona-Lockdowns war es für die Band erst der zweite Auftritt.

Gegen 21.30 Uhr übernahmen Blood, Sweat & Tears die Bühne, und ließen in den anschließenden zwei Stunden ihres Konzertes keine Wünsche offen. Teils von weit her war das Publikum zum einzigen Europa-Konzert im aktuellen Tourplan der Amerikaner angereist.

Die Band wiederum ließ wegen ihres Gigs in Greven sogar ein Konzert in Las Vegas sausen!

Blood, Sweat and Tears einzigartiger Erfolg lässt sich einmal durch eine genauere Analyse des musikalischen Genres „Jazzrock“ beschreiben. Seit den 60ern, und damit von vorn herein, prägte diese Band ausgehend vom Blues und Soul diese weltweit bis heute bekannt gewordene Gattung, und war seit ihrer Gründung ein Vorbild für zig andere.

Legenden des Jazz

E-Bass Legende Jaco Pastorious war beispielsweise nach seiner Zeit bei Blood, Sweat & Tears viele Jahre lang festes Mitglied von Weather Report, und an deren größten Hits beteiligt. Legenden wie Miles Davis, für gleich mehrere Jazzgenres zentrale und stilprägende Figur, näherten sich dem Rock wiederum vom durch ihn selber zuvor geprägten Be Bob, Cool Jazz oder modalem Jazz.

Mehrere Blood, Sweat and Tears Musiker, wie E-Gitarrist Mike Stern, spielten sowohl bei Blood, Sweat and Tears, als später auch bei Miles Davis und anderen Jazz-Koryphäen.

Durch diese Zusammenarbeiten entstanden wieder neue Stile und Gattungen, wie Fusion. In Greven erklangen einige der größten Blood, Sweat & Tears Hits exakt so, wie die originalen Aufnahmen. Das konzeptionelle Pendant dazu war ein Blumenstrauß bekannter Jazzrock, Soul und Blueshits aus fremder Feder, wiederum von der Band, unter dem musikalischen Direktor Brad Mason im einzigartigen Blood, Sweat & Tearsstil arrangierten Gewand.

Herausragende Bläser

Dazu zählt im Kern eine vierköpfige Bläserformation, aktuell, und in Greven mit eben Brad Mason, sowie Ravi Best (Trompeten), Anibal Rojas (Saxofon), und Michael Boscarino (Posaune).

Die Bezeichnung „Groove gepachtet“ ist eine Untertreibung für die Eruptionen die die vier in Greven auslösten, Frontmann Keith Paluso (Gesang) erhielt nach seinem Semifinalauftritt in der US-amerikanischen TV-Castingshow „The Voice“ einen Anruf von Bandmanager Larry Dorr – und ist mit seiner kräftigen Stimme seitdem dabei. Sein Timbre: Eine messerscharfe Gratwanderung aus unbändiger Kraft, und verrauchten Blues/ Soul. Adam Klipple (Keyboards), Gabe Cummins (E-Gitarre), Buster Hemphill (E-Bass), und Joel Rosenblatt (Drums) lieferten perfekte Rhythmik und Harmonik. Die exquisiten zahlreichen Soloeinlagen jedes einzelnen Musikers, verteilt über die Show, aber in jedem Stück, rundeten den perfekten Eindruck ab. Fantastisch.

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