Kripo beim Seniorenbeirat
„Seien Sie immer misstrauisch“
Greven
Der Seniorenbeirat Greven setzt sich mit vielfältigen Aktivitäten für die Belange der Generation 60+ in der Stadt ein. Am Mittwoch begrüßte der Vorsitzende Josef Ridders den Kriminalbeamten Ralf Groothus aus Rheine zu einem Vortrag über Schutz vor Kriminalität.
Etwa 60 Zuhörer waren der Einladung in die Kulturschmiede gefolgt. Nach zwei interessanten Stunden gingen sie ein gutes Stück schlauer nach Hause.
Sie lassen sich von Verbrechern so schnell nicht mehr überrumpeln. Die Tochter hatte einen Unfall oder der Enkel braucht dringend Geld? „Seien Sie misstrauisch, rufen Sie über ein anderes Telefon bei Ihren Familienangehörigen an, ob das Geschilderte der Wahrheit entspricht“, riet Groothus den Teilnehmern seiner spannenden Erläuterungen zu perfiden Schockanrufen oder dem sogenannten „Enkeltrick“. Leider funktioniere diese Masche trotz häufiger Aufklärungskampagnen immer noch, bedauerte er und nannte aktuelle Beispiele. Werbeanrufe sind in Deutschland ebenfalls verboten, hier gilt: „Auflegen!“ „Lassen Sie sich nicht einschüchtern, beenden Sie das Gespräch und wählen die Notrufnummer 110 der Polizei“, empfahl der Referent.
Anhand einer Powerpoint-Präsentation stellte er typische Situationen vor, die es Taschendieben, Einbrechern oder Internet-Betrügern leicht machen, kriminelle Taten zu begehen. Fotos und Videos zeigten, wie schnell Portemonnaies aus dem Einkaufswagen oder der Hosentasche gestohlen werden, ohne dass Betroffene dies sofort bemerken. Damit das nicht passiert, hatte der Beamte hilfreiche Tipps parat, die jedoch allzu oft nicht beachtet werden. „Nehmen Sie nur soviel Geld mit, wie Sie benötigen“, betonte er. Die Kreditkarten im Haus zu lassen, sei allerdings ebenso schwierig. „Einbrecher kennen alle Verstecke“, stellte er fest.
An der Haustür lauern weitere Gefahren: ungesicherte Fenster, leicht zu öffnende Türen und trickreiche Verbrecher, die sich als Handwerker, Amtspersonen oder Polizeibeamte ausgeben. „Lassen Sie niemals unbekannte Personen in die Wohnung, öffnen Sie die Tür nur mit vorgelegtem Sperrbügel und händigen Sie Fremden auf keinen Fall Geld oder Wertgegenstände aus“, riet Groothus. Technisch bedingte Risiken im Internet lassen sich durch eine Firewall, starke Passwörter und geeignete Virenschutzprogramme minimieren. Aber auch hier gibt eine keine absolute Sicherheit, daher sollten keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern geöffnet werden. Sie können über perfekt gefälschte Webseiten Schadsoftware installieren, die Gaunern sensible Daten in die Hände spielen. Wachsamkeit, beispielsweise in der Nachbarschaft, mache zudem potenziellen Tätern das Leben schwer.
Die Beamten des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz beraten nach telefonischer Anmeldung in der Dienststelle in 48429 Rheine, Hansaallee 10, oder unter bestimmten Voraussetzungen am Wohnort. „Unser Ziel ist es, über Gefahren aufzuklären und das Sicherheitsgefühl zu stärken“, erklärte Groothus das Anliegen.
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