Stadtwerke erinnern an den „Tag der Rohrleitungen“
Wasser für den Ächterhoek
Greven
Den Tag der Rohrleitungen – den gibt es wirklich. Diese zunächst kurios klingende Bezeichnung hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Aktuell haben die Stadtwerke noch den Ächterhoek ans Netz gelegt.
Denn Rohrleitungen sind die Basis für die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und damit ein wichtiger Faktor für Hygiene und Gesundheit. Daran wollen die Weltgesundheitsorganisation und weitere Institutionen am 11. März mit dem Tag der Rohrleitungen erinnern, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke.
Hierzulande ist die zentrale und sichere Versorgung mit Trinkwasser eine Selbstverständlichkeit; inzwischen ist das „Stadtwasser“ auch in den Außenbereichen gefragt.
Aktuell wird der Teil Schmedehausens, der jenseits des Kanals liegt (Ächterhoek), an das Trinkwassernetz der Stadtwerke Greven angeschlossen. Ein Projekt mit mehreren Ausrufezeichen: 18 Kilometer Rohrleitungen wurden verlegt, die Unterquerung des Dortmund-Ems-Kanals war eine technische Herausforderung und der Bau der Leitung wurde mit viel Eigeninitiative der Bewohner geschultert.
Vor gut zweieinhalb Jahren nahm das Projekt seinen Anfang — mit dem Blick in die Nachbarschaft. In der Bauerschaft Maestrup sprudelte nämlich schon Grevener Trinkwasser aus den Hähnen. Die Tiefbauarbeiten für die Wasserleitung hatten die Maestruper in Eigenleistung erledigt.
Das können wir auch, sagte man sich im Ächterhoek. Ein Planungs- und Vorbereitungsteam nahm die Sache in die Hand, setzte sich mit den Stadtwerken Greven in Verbindung, informierte in der Bauerschaft über die Vorteile des Trinkwasseranschlusses. „Wir sind auf die Anwohner zugegangen und hatten immer eine gute Resonanz“, sagen Martin Berkenheide, Hubert Brockötter und Hubertus Frische vom Planungs- und Vorbereitungsteam beim Ortstermin.
Im vergangenen Herbst konnten die Ächterhoeker schließlich loslegen, nach einem umfangreichen Planungs- und Genehmigungsverfahren, das in den Händen der Stadtwerke Greven lag.
In Eigenleistung wurde gebaggert und gefräst und die Trasse für das Verlegen der Leitung vorbereitet. „Alle haben mit angepackt“, sagt Martin Berkenheide. „Das war eine Top-Zusammenarbeit“, bestätigt Jörg Leschnig für die Stadtwerke Greven. Die Bauarbeiten gingen flott voran, dank gut vorbereiteter Wochenend-Aktionen; auch der milde Winter war hilfreich. Und wo man schon mal dabei war, wurde auch gleich ein Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt…
Die neue Wasserleitung beginnt in Höhe der Schmedehausener Kirche und meistert unmittelbar auf den ersten Metern die größte technische Herausforderung: Die Unterquerung des Dortmund-Ems-Kanals. Ein Spezialunternehmen war dafür zuständig. Eine 204 Meter lange Horizontalbohrung führt von einer Kanalseite auf die andere, ca. zehn Meter unterhalb des Wasserspiegels. Eine weitere Besonderheit ist das Ausmaß des Netzes. Es reicht bis an die Grevener Stadtgrenze, die hier auch die Grenze zum Kreis Warendorf bildet. Dank der Eigenleistung der Anwohner konnten die Baukosten erheblich gesenkt werden.
Inzwischen ist gut die Hälfte der Haushalte angeschlossen, wenn alles weiterhin problemlos läuft, sollen bis zum Sommer alle 38 Hausanschlüsse fertig sein. Dann will man mit einem Wasserfest den Anschluss des Ächterhoeks an das „Stadtwasser“ feiern.
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