Spenden für Erdbebenopfer
Weil Betroffenheit nicht reicht
Reckenfeld
Der Reckenfelder Bürgerverein ruft zu Spenden für die Erdbebenopfer auf.
Seit der großen Flüchtlingskrise 2015 bringt sich der Reckenfelder Bürgerverein (ReBüVe) kontinuierlich für die Hilfe und Unterstützung der geflüchteten Menschen und ihren Familien ein.
Das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet und die verheerenden, humanitären Auswirkungen waren auch Thema bei der letzten Zusammenkunft des ReBüVe. Dort war man sich schnell einig, dass Betroffenheit nicht reicht. Also dachte man über konkrete Hilfe nach.
„Besonders prekär ist die Lage im Nordwesten Syriens, weil das syrische Assad-Regime die Katastrophe für politische Zwecke ausgenutzt hat. Augenzeugen und Medien berichteten darüber, dass nicht nur in den ersten Tagen nach dem Beben, sondern auch heute selbst internationale Hilfsmaßnahmen massiv aufgrund der politischen Situation erschwert werden“, heißt es in einem Spendenaufruf des ReBüVe. Selbst der UN-Nothilfekoordinator, Martin Griffiths, sei nach den ersten Tagen mit den Worten zitiert worden: „Wir haben die Menschen im Nordwesten Syriens bisher im Stich gelassen“.
Klar ist, dass durch die Erschwernisse und Verzögerungen die Hilfe dort besonders dringlich ist. Der ReBüVe möchte deshalb das „Molham Volunteering Team“ in Syrien unterstützen, die jetzt gerade die Menschen in dieser Region in den Mittelpunkt ihrer Hilfsaktivitäten stellt.
Molham Traifi, ein junger syrischer Student hatte sich bereits 2011 leidenschaftlich für die syrische Revolution, den Kampf für Freiheit, Würde und Unabhängigkeit eingesetzt. Wie viele andere wurde Molham für sein Engagement und seinen Aktivismus eingesperrt, gefoltert und getötet.
Seine Freunde – Frauen und Männer – setzten das, was er begonnen hatte, mit großem Mut und Aufopferungswillen fort. Zu seinem Gedenken planten sie eine Veranstaltung für Geflüchtete im Lager Al Zaatari in Jordanien. Sie zogen Hemden mit seinem Namen „Molham“ an und verteilten anlässlich des Festes Spielzeug an die Kinder.
So entstand 2012 das Molham Volunteering Team, welches heute eine Non-Profit-Organisation ist, die in Deutschland, Jordanien, Schweden, Norwegen, Kanada und in der Türkei registriert ist. Der Hauptsitz befindet sich in der Türkei. Der Rechtsstatus ist dadurch gesichert und die politische Unabhängigkeit gewährleistet. Diese Institutionalisierung ermöglicht es, sich komplett auf die humanitäre Hilfe zu konzentrieren.
Unter Einsatz aller ihnen aus Spendengeldern zur Verfügung stehenden Mittel, bemühen sich die Freiwilligen um die Sicherung der Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel, Unterkünfte und Medikamente für die Bedürftigen besonders in den verlassenen und entlegenen Gebieten.
Wie auf dem Foto zu sehen ist, wird auch heute noch die Idee des Spielzeuges für die Kinder in die Tat umgesetzt. Ein kleines Lächeln auf die Gesichter der Menschen zu zaubern, die so viel Not und Elend in den vergangenen Jahren und extrem noch einmal in den vergangenen Wochen erleiden mussten und müssen.
Wer helfen möchte, die Not zu lindern, kann an den ReBüVe unter der IBAN DE28 4036 1906 0027 3295 00 mit dem Stichwort „Erdbebenhilfe“ spenden. Für weitere Informationen steht der ReBüVe gerne zur Verfügung. Ansprechpartnerin: Ilja Kryszat, 02575/970333.
Startseite