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Karnevalsumzug in Gimbte mit 96 Meldungen

Zug vorwärts - Bus zurück

Greven

Vielleicht ist es der kleinste Zug im Münsterland. 96 Meldungen vermerkte Richard Ebbingmann, als am Montagmittag die Gimbter Narren mit ihren Gästen abmarschierten. Zehn Minuten zu spät.

Von Günter Benning

Karnevalsumzug in Gimbte mit 96 Anmeldungen. Foto: Günter Benning

Dass ein Zug zu spät kommt, wundert ja keinen. Aber dass der Zug erst wartet, bis der Bus kommt, und dass der Bus dann auch noch zu spät kommt, das ist wohl spezifisch beim  Karneval in Gimbte.

14.11 Uhr jedenfalls sollte die Ausgabe zwei des kleinen Dorf-Karnevalszuges starten. Also, so richtig karnevalistisch getaktet. Aber Richard Ebbingmann, Vorsitzender des CCG, des Gimbter Carnevalsclubs, hatte schon sieben Minuten Verspätung einkalkuliert: „Der R51 fährt ja seit letztem Jahr jede Stunde durch Gimbte.“ Eine Errungenschaft, auf die man nicht verzichten möchte.

Doch als der Bus um 14.18 und um 14.20 Uhr immer noch nicht da war, da setzten sich der Lindwurm der Freude, wie man das hier wirklich nennen kann, in Gang. Eine bunte Truppe, nicht selten drei Generationen rund um einen modernen Bollerwagen. 

Später, als die ersten der 96 gemeldeten Karnevalstrüppchen beim Hotel Schräder ankamen, sah man in der Ferne die R51. Und als der Zug weitermarschierte, legte  der Bus den Rückwärtsgang ein. Heute mal ohne Halt in der Dorfmitte.

„Total toll, Superstimmung, macht Spaß“, verteilte eine Gimbterin ein fettes Lob für diesen Zug, der sicher zu den kleinsten im Münsterland gehört. Sie war mit ihren beiden Kindern gekommen, wie viele andere närrische Gäste am Straßenrand. Schon vor der Corona-Krise hatte es die Premiere des Carnevals Clubs Gimbte gegeben. Damals schien zwar mehr Sonne, aber die Teilnehmerzahl war geringer.

Den weitesten Weg hatten Claudia und Hartmut Bertels aus Bochum, die nach Gimbte gekommen waren: „Weil das der beste Zug ist“, sagte der gebürtige Gimbter, der am Tag vorher noch den Grevener Zug besucht hatte. Warum? „Um die Kamellespende für heute einzusammeln.“ Das Motto von Vogelscheuche und Schneefrau ist ganz eindeutig: Klimaneutraler Umzug mit dem Bollerwagen, der ja heute eher ein faltbarer Doppelkinderwagen ist. 

Närrisch gekleidete Jecken im Gimbter Dorfkern. Foto: Günter Benning

Auch Abordnungen der anderen Karnevalsgesellschaften nahmen am Zug teil. Zum Beispiel Buur und Deern des CCFfL. Markus I.: „Wir haben bestimmt 25 Veranstaltungen hinter uns -- und jetzt ziehen wir auch noch die letzte drei Tage durch.“ Amtsmüde? Nein, sagt er, „da steht man morgens einfach auf und macht weiter. Toi, toi, toi.“

Für Action sorgten auch die Springmäuse der CCFfLer. Im passenden Ski-Outfit, denn vor dem Dorfladen tanzten sie noch ihren Apres-Ski-Dance. Ganz ohne Muskelkater. „Da haben wir ja das ganze Jahr drauf hintrainiert“, sagt Tänzerin Tanja Reuß. 

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