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Montessori-Kita eröffnet

Zuhause ist Zuhause

Greven

Die erste Montessori-Kita der Stadtgeschichte ist am Samstag eröffnet worden. Jetzt auch endlich in den eigenen Räumlichkeiten an der Finkenstraße, nachdem bis Oktober vergangenen Jahres der Kinderbauernhof Wigger als Provisorium diente. Wo es natürlich auch schön gewesen sei – doch Zuhause ist halt Zuhause.

Stefan Bamberg

Viele Gäste, Projektpartner, Eltern und Unterstützer waren bei der offiziellen Eröffnung dabei.   Foto: Stefan Bamberg

Es gibt Tage, an denen möchten Mama und Papa am liebsten gleich mit dableiben. „Das Abholen dauert schon mal eine Stunde“, plaudert Judith Schepers aus dem Kita-Alltag. Oft kann man nämlich noch mit anpacken. Mit einer guten Idee für den Garten, einem Kniff in der Küche, einem Handgriff beim Saubermachen.

Manchmal ist es aber auch einfach nur nett. „Wir fühlen uns superwohl!“, schwärmt eine Mutter. „Es ist wirklich ein bisschen wie in einer Familie“, frohlockt eine andere. Ein Kindergarten für Eltern, die ihre Kleinen morgens nicht einfach nur abgeben wollen. Für Kinder, Eltern und Pädagoginnen, die sich gemeinsam engagieren wollen.

Die erste Montessori-Kita der Stadtgeschichte ist am Samstag eröffnet worden. Jetzt auch endlich in den eigenen Räumlichkeiten an der Finkenstraße, nachdem bis Oktober vergangenen Jahres der Kinderbauernhof Wigger als Provisorium diente. Wo es natürlich auch schön gewesen sei – doch Zuhause ist halt Zuhause. Insbesondere, wenn man – wie die Macher des XXL-Projekts – derart viel Schweiß und Gehirnschmalz investiert hat. Denn das ganze Vorhaben fußt auf dem Engagement einer Elterninitiative, die spätestens seit der Gründung als „Bambini e.V.“ im April 2015 für „ihre“ Kita kämpfte. Die (ehrenamtliche) Helfer und Investoren akquirierte, ihren Plan bei der Stadtverwaltung durchboxte, selbst beim Bau mit anpackte. Da darf man ruhig mal klatschen – findet auch Bürgermeister Peter Vennemeyer, der gemeinsam mit Kita-Leiterin Julia Düpper und dem Vereinsvorsitzenden Christopher Jauch das symbolische rote Band durchtrennt. „Sie haben eine Energieleistung hingelegt, Hut ab!“, lobt der Verwaltungschef.

Als Bereicherung für die lokale Kita-Landschaft sieht Vennemeyer das von Stadt (102 000 Euro) und Land (108 000 Euro) kräftig bezuschusste Bauprojekt. 34 Kinder zwischen anderthalb und sechs Jahren toben täglich durch die Einrichtung, die Nachfrage übersteige das Angebot, sagt Judith Schepers, eine der Taktgeberinnen der Elterninitiative. Vergeben werden die Plätze – jedenfalls auch – im Wege eines Kennenlerngesprächs mit den interessierten Eltern. Denn klar: Die Bereitschaft zum Sich-Einbringen und die Offenheit gegenüber dem Montessori-Konzept müssen schon vorhanden sein. Die Leitsätze vom „Kind als Baumeister seiner selbst“, vom „Hilf mir, es selbst zu tun“ – sie sollen in der Wohnküche, im eigenen Garten, beim Handarbeiten und Werken, mit Experimenten und den typischen Montessori-Spielzeugen gelebt werden. „Eine Pädagogik“, meint Schepers, „die das Kind in den Mittelpunkt rückt.“

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