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Lebens- und Leidenswege der jüdischen Mitbürger aus Horstmar stehen im Fokus

Bewegende Schicksale

Horstmar

Die Schicksale von Grete Eichenwald (Königstraße) und Walter Steinweg hat der WDR zu einer Audio-Story verarbeitet. Das dafür notwendige Material hat Anna-Maria Vossenberg dem Sender zur Verfügung gestellt. Die Horstmarer Bürgerin befasst sich schon seit Jahren mit dem Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger der Burgmannstadt und hat darüber ein Buch geschrieben.

Von und

Das Bild zeigt Walter Steinweg (1.Reihe 4.v.l.) mit seinen Klassenkameraden und -kameradinnen.

Seit 1996 hat der Künstler Gunter Demnig in insgesamt 1265 deutschen Städten und Gemeinden und in 21 Ländern Europas die so genannten Stolpersteine verlegt. Alleine in Nordrhein-Westfalen sind rund 14 000 dieser Gedenktäfelchen in den Boden eingelassen worden, 34 davon liegen in Horstmar und erinnern an die ehemaligen jüdischen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner. Darauf weist Anna-Maria Vossenberg, die sich schon seit Jahren mit dem Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Horstmar befasst und darüber ein Buch geschrieben hat, in einem Pressetext hin. Wie aus diesem weiter hervorgeht, plant der WDR Köln seit dem Frühjahr 2020 die in NRW verlegten 14 000 Stolpersteine in den Mittelpunkt einer neuen multimedialen WDR-App zusammenzufassen. „Wir dürfen die Menschen, an deren furchtbares Schicksal mit den Stolpersteinen erinnert wird, niemals vergessen,“ zitiert Vossenberg den WDR-Intendanten Tom Buhrow.

Wahrscheinlich ab Herbst 2021 soll diese App zur Verfügung stehen. Sie führt Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer zu jedem Stein und gibt Informationen zum Schicksal des Menschen, für den der Stein verlegt wurde. Neben biografischen Texten, die teilweise auch als Audio zur Verfügung stehen, dienen historische Fotos, Tonaufnahmen und Videos dazu, die Geschichten der Opfer ihrer Wohnorte und ihrer Zeit, so gut wie möglich nachvollziehbar zu machen.

Wie die Buchautorin weiter berichtet, hat der WDR Köln in den vergangenen Monaten mit ihr zusammengearbeitet. Sie hat dem Sender für die in Horstmar verlegten Stolpersteine unter anderem das erforderliche Datenmaterial, Fotos und Informationen zur Verfügung gestellt. Aufgrund der umfangreichen Erkenntnisse über die Lebens- und Leidenswege der jüdischen Menschen aus Horstmar, hat der WDR die Schicksale von Grete Eichenwald (Königstraße) und Walter Steinweg zu einer Audio-Story verarbeitet. Grete Eichenwald hat den Holocaust überlebt, sie verlor jedoch ihren Ehemann, sowie ihre beiden Söhne Helmut und Erwin in verschiedenen Konzentrationslagern. Walter Steinweg wurde mit seinen Eltern und Geschwistern in das Ghetto Riga deportiert. Seine Eltern wurden ermordet, ebenso fünf seiner Geschwister. Er selbst überlebte die Grauen der NS-Zeit.

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