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Horstmar

„Ein Win-Win-Meilenstein“

Monika Koch

Neuenkirchen/Horstmar - Neuenkirchen kassiert für Horstmar. Das nennt man „interkommunale Zusammenarbeit“. Die Bürgermeister aus Horstmar und Neuenkirchen stellten am Mittwochabend mit ihrer Unterschrift unter die öffentlich-rechtliche Vereinbarung die Weichen für diese Kooperation ab dem 1. Januar 2011. Konkret heißt das: Die Gemeinde Neuenkirchen übernimmt die Dienstleistung der Finanzführung für Horstmar, da der Leiter der dortigen Stadtkasse, Manfred Eppenhoff, in den Ruhestand gegangen ist (die WN berichteten).

In Zeiten der Not speckt die Verwaltung ab. Entscheidend für die Partnersuche war nicht allein die Sympathie, sondern vor allem die Computer-Software: Neuenkirchen und Horstmar benutzen die gleiche. Da zwischen beiden Orten bereits seit elf Jahren ein „sehr gutes Verhältnis“ unter den Bürgermeistern herrscht, setzen Franz Möllering (Neuenkirchen) und Robert Wenking (Horstmar) auf eine vertrauensvolle, innovative Zusammenarbeit. Bürgermeister Möllering bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als eine „Win-Win-Situation“, einen „Meilenstein, der im Umfang überschaubar ist“.

Für die Übernahme der Finanz-Dienstleistung von Horstmar bekommt die Gemeinde Neuenkirchen jährlich 68 000 Euro plus eine Pauschale in Höhe von 10 000 Euro für die Einarbeitungszeit. Dafür spart Horstmar die Kosten für einen neuen Schatzmeister und legt sich somit nicht auf weitere 20 Jahre kostenmäßig fest. In zwei Jahren soll eine Revision den Qualitätsstand prüfen. Die Ratsfraktionen sind jedoch guten Mutes, dass die gemeinsame Arbeit konstruktiv wird.

Nach der Unterzeichnung der Bürgermeister und ihrer Stellvertreter unter Beteiligung von Ratsvertretern im Kaminzimmer der Villa Hecking gehen die Verträge an den Kreis, der sie genehmigen muss.

„Durch die Übernahme dieses Aufgabengebietes haben wir die Möglichkeit zur Refinanzierung unseres Personals, schließlich haben wir in diesem Bereich weitere Kapazitäten und sind leistungsstark“, hatte Neuenkirchens Hauptamtsleiter Klaus Beckmann bereits Ende Oktober im Finanzausschuss des Rates erläutert. Im Rahmen der vorhandenen Ausstattung sei die Übernahme der Zahlungsabwicklung möglich. „Ein zusätzlicher Aufwand kann derzeit noch nicht exakt festgestellt werden. Dies ist abhängig von den zu ergreifenden personalwirtschaftlichen Maßnahmen“, führte Beckmann aus. Das Vorhaben der Gemeinde wurde auf beiden Seiten begrüßt. Nico von Royen (CDU) sprach von einem „tragfähigen Projekt“, während Wolfgang Strotmann (SPD) und Ellen Pfennig (Grüne) darüber hinaus den Wunsch äußerten, auch über andere Zusammenarbeiten nachzudenken.

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