Leihgaben aus dem Bistum Münster für Ausstellung in Groningen
Horstmarer Pauluspokal unterwegs
Münster/Horstmar
Der Horstmarer Pauluspokal geht auf Reisen: Genau wie die Lüdinghauser Glocke, ein Bischofsring von etwa 1650 und ein diamantenbesetztes Pektorale wird der Pokal in der Ausstellung „Stadt hält Stand – 350 Jahre Befreiung Groningens“ in Groningen zu sehen sein.
Zu den Leihgaben aus dem Bistum Münster für eine Ausstellung in Groningen gehört auch der Horstmarer Pauluspokal, der 1651 von den Ständen des Amtes Horstmar dem Fürstbischof geschenkt worden ist. Den Pokal verleiht das Domkapital des St.-Paulus-Doms Münster neben drei weiteren Objekten. So auch die Lüdinghauser Glocke, ein Sturzbecher, den Christoph Bernhard selbst stiftete. Außerdem werden ein Bischofsring von etwa 1650 und ein diamantenbesetztes Pektorale – das Brustkreuz geistlicher Würdenträger – von 1663/64 verliehen. „Letzteres soll Christoph Bernhard am Wiener Hof als Dank für seine Unterstützung in einem anderen kriegerischen Konflikt erhalten haben“, zitiert ein Pressetext des Bistums Münster die wissenschaftliche Referentin der Domkammer des St.-Paulus-Doms, Viktoria Weinebeck.
Aus einer gescheiterten Eroberung vor 350 Jahren ist heute eine friedliche, vor allem aber spannende Zusammenarbeit geworden: Leihgaben aus dem Bistumsarchiv Münster sowie jeweils aus dem Besitz der Kirchengemeinde St. Reinhildis Hörstel und des Münsteraner Domkapitels haben Anfang April die Reise ins niederländische Groningen angetreten. Dort werden sie bis zum 30. Oktober in der Ausstellung „Stadt hält Stand – 350 Jahre Befreiung Groningens“ im Groninger Museum zu sehen sein.
Ein Teil der europäischen Geschichte
Alle Leihgaben stehen in Verbindung mit Christoph Bernhard von Galen (1606 bis 1678). Er war von 1650 bis 1678 Fürstbischof von Münster. 1672 versuchte er mit seinen Verbündeten im Holländischen Krieg, Groningen zu erobern. Dieses Vorhaben scheiterte – der Ausstellungstitel erinnert an den erfolgreichen Widerstand der Groninger. Ihre Nachfahren gedenken dessen mit jährlichen Feierlichkeiten und – zum 350. Jubiläum – mit der Ausstellung.
„Kurz vor dem Jubiläumsjahr zum Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück werden so die politischen und religiösen Verflechtungen in der Zeit unmittelbar nach dem Westfälischen Frieden, ein Teil der europäischen Geschichte, auf spannende Weise zugänglich gemacht“, erklären die Initiatoren.
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