Ausstellung mit Steinskulpturen aus Simbabwe in Ibbenbüren
Von afrikanischer Seele erfüllt
Kreis Steinfurt
Steinskulpturen aus Simbabwe gehören seit Jahren zum Besten, was die internationale Steinbildhauerszene zu bieten hat. Sie begeistern und inspirieren Kunstfreunde und Künstler in vielen Ländern. Welche Faszination von den Objekten ausgeht, zeigt eine Ausstellung im NaturaGart-Park in Ibbenbüren.
Nichts auf dieser Welt ist ewig, aber Steine sind nah dran. Holz verrottet, Papier vergeht, und wer seine Erinnerungen auf dem Computer speichert, wird sie irgendwann verlieren. Beständigere Kommunikationsmittel als Steine gibt es nicht – wir müssen nur verstehen, was sie uns sagen.
Am augenfälligsten über die Kunst: Steinskulpturen aus Simbabwe gehören seit Jahren zum Besten, was die internationale Steinbildhauerszene zu bieten hat. Sie begeistern und inspirieren Kunstfreunde und Künstler in vielen Ländern. Diese, derzeit renommierteste Form zeitgenössischer Kunst aus Afrika, wurde daher zu Recht vom amerikanischen Nachrichtenmagazin „Newsweek“ als wichtigste Kunstmanifestation Afrikas geadelt. Und die von den Künstlern aus dem Stein befreiten Darstellungen sprechen nicht nur, sie haben auch eine Seele.
Um all das zu erfahren oder gar selber mit Hammer, Meißel, Schleifpapier und Wachs nachzuvollziehen, um zu erleben, wie aus dem Stein eine Figur, ein Gebilde, eine behauene Idee entsteht, bieten sich nun vom 15. Juli bis 19. August vielfache Möglichkeiten in der faszinierenden, noch immer nicht vollendeten Welt des NaturaGart-Parks in Ibbenbüren-Dörenthe, den der Bilologe Norbert Jorek in den 1970er Jahren gründete. Dank des Zusammenwirkens der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft, des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken und des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (Möwe) werden dort gut 100 Skulpturen ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Tägliche Informationen über Simbabwe und die Partnerschaftsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises, Bildhauerkurse, Führungen, Live-Musik und eine Modenschau mit der gefeierten Modeschöpferin und Weltbürgerin Rama Diaw runden das Programm der Veranstaltungsreihe ab, die unter dem beziehungsreichen Titel „Begegnungen“ steht. Bei der Finissage am letzten Ausstellungstag intoniert das Blasorchester „Regenbogen“ klassische Werke von Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin wie auch Rock- und Pop-Nummern von Phil Collins, Billy Joel und Deep Purple. Der Erlös der „Begegnungen“ kommt dem Ausbau der Martin-Luther-Sekundarschule in Burure, Simbabwe, zugute.
Die Skulpturen sind Botschafter afrikanischer Gedankenwelten. In einigen Werken manifestieren sich über Generationen mündlich überlieferte Mythen. Dabei greifen viele der älteren Bildhauer das Religiös-Spirituelle ihrer Kultur auf, beschreiben zum Beispiel, welchen Einfluss die Ahnengeister und Seelen der Verstorbenen auf das Dasein der Lebenden nehmen können. Die jüngere Generation simbabwischer Künstler widmet sich auch gegenwartsbezogenen, auch europainspirierten Themen. Allen Künstlern ist ein geradezu ehrfürchtiger Respekt vor dem noch unbearbeiteten Stein eigen. Keiner der begnadeten Bildhauer sieht in dem Stein nur das Material, durch das er seine Ideen verwirklichen will, denn in ihrer Mythologie ist der Stein wie die restliche Natur beseelt.
Zum Thema
Eröffnet wird der Begegnungs-Reigen am 15. Juli (Sonntag) um 11 Uhr von Reiner Nolten, dem Vorsitzenden des Vereins „Meister für Afrika“ und Dr. Reinhold Hemker, Präsident der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft. Nähere Auskünfte erteilt Kerstin Hemker, ' 0 25 51/1 44 31 oder E-Mail schulreferat-st-te@kk-ekvw.de. Weitere Informationen gibt es auch online.
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