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Auftakt des Projekts „Logist.Plus“ beim Logistikdienstleister Nosta

Acht Verbundpartner an einem Tisch

Ladbergen

Mit dem Projekt „Logist.Plus“ will das Bundesministerium für Bildung und Forschung Verbundpartner zusammenbringen, die die Logistikbranche fit für die Zukunft machen.

Dietlind Ellerich

Knapp 80 000 Euro Foto: Dietlind Ellerich

Die Logistikwirtschaft sei mit einem Umsatz von 279 Milliarden Euro in 2019 hinter der Automobilbranche und dem Handel einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland, gerate aber zunehmend in Verruf, weil es nicht gelinge, den Flächenbedarf der Branche mit Nachhaltigkeitszielen in Einklang zubringen, sagte Professor Dr. Martin Franz vom Institut für Geografie der Universität Osnabrück zum Auftakt des Projekts „Logist.Plus“ am Donnerstag beim Ladberger Logistikdienstleister Nosta.

Gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt, der Hochschule Osnabrück, dem Landkreis Osnabrück, der Stadt Osnabrück, den Vereinen Kompetenznetz Individuallogistik (KNI) und Wissenschaftsladen Bonn sowie Unterstützern wie der Nosta Logistics GmbH hat die Universität Osnabrück federführend die Projektidee „Logist.Plus“ entwickelt.

Bundesministerin Anja Karliczek

Insgesamt 2,3 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Umsetzung bereit. Gemeinsam werden die Verbundpartner in den kommenden fünf Jahren an neuen Ansätzen arbeiten, die die Branche und ihren wachsenden Flächenbedarf miteinander in Einklang bringen sollen.

Die zuständige Ministerin Anja Karliczek überreichte am Donnerstag die Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro für die ersten drei Jahre an die acht Partner. Knapp 80 000 Euro nahm Landrat Dr. Klaus Effing für den Kreis Steinfurt mit. Er betonte, wie notwendig es sei, dass die Logistikbranche mit ihren mehr als 10 000 Mitarbeitern im Kreis Steinfurt eine langfristige Zukunft hat, und forderte die Herausforderung anzunehmen.

Für Anja Karliczek war es ebenfalls wichtig, alle Partner zusammenzubringen. Die Ministerin beschrieb die Interessenkonflikte, denen sich Kommunalpolitiker oft stellen müssten. Landwirten, Radfahrern, Häuslebauern, Rentnern, Unternehmen und den Umweltministern gleichermaßen gerecht zu werden, „ist eine verdammt schwierige Aufgabe“, wusste sie aus eigener Erfahrung. „Wir wollen sie nicht alleine lassen“, versprach sie. Die Auseinandersetzung sei nötig, damit „wir in unserem innovativen Land weiterhin ein gutes Leben für uns und unsere Kinder gestalten können“, fuhr sie fort.

Ökologie wird groß geschrieben.

Zunächst gehe es darum, die Akteure in Städten, Stadt-Umland und ländlichen Räumen zusammenzubringen, erklärte Martin Franz das Prozedere. „Durch die Nutzung innovativer Ansätze der Digitalisierung sollen Logistikprozesse flächeneffizient gestaltet und Synergien in der gemeinsamen Flächennutzung durch verschiedene Unternehmen genutzt werden“, schlug er vor.

Ökologie wird groß geschrieben. Schonung von Böden, weniger Flächenversiegelung, Energiebedarf und Emissionen, der Abbau von Landnutzungskonflikten und die Stärkung von Kooperationen sollen erreicht werden. „Wir müssen das Kirchturmdenken überwinden“, forderte Franz, über den Tellerrand hinauszuschauen.

„Wir haben uns viel vorgenommen“, räumte er ein. Er ist aber überzeugt, dass der Verbund ein großes und starkes Team sei, das „das Kind schon schaukeln werde“. Im Idealfall ließen sich die Ergebnisse später auf andere Branchen übertragen, in denen es ähnliche Problemen gebe, setzte Martin Franz auch in diesem Bereich auf Nachhaltigkeit.

Ladbergens Bürgermeister Udo Decker-König hielt das Nachhaltigkeitsprojekt „Logist.Plus“ für „absolut sinnvoll und zukunftsweisend“. Die Nosta Logistics GmbH sei zudem ein echter Glücksfall, sagte er mit Blick auf das Bürogebäude, das auf dem Gelände einer ehemaligen Teppichfabrik entstanden sei.

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