Knapper Ratsbeschluss: Acht Lokalpolitiker hätten lieber die gelbe Tonne eingeführt
Auch über 2023 hinaus bleibt es beim gelben Sack
Ladbergen
Am Ende war es eine persönliche Bauchentscheidung eines jeden Einzelnen: Nachdem alle Argumente für und wider gelber Sack versus gelbe Tonne ausgetauscht waren, sprach sich der Rat mit einer knappen Mehrheit für den Verbleib der gelben Säcke aus. Das heißt: Auch über 2023 hinaus wird der gelbe Sack in Ladbergen alle zwei Wochen abgeholt.
Die Argumente für den Verbleib beim gelben Sack beziehungsweise die Umstellung auf die gelbe Tonne hatten die Politiker bereits im Haupt- und Finanzausschuss mit Eva Witthake von der EGST (Entsorgungsgesellschaft Steinfurt) ausgiebig diskutiert – ohne sich in der Vorwoche aber zu einer eindeutigen Entscheidung durchringen zu können (die WN berichteten). Am Donnerstag musste diese im Rat her, wollte die Gemeinde die EGST mit dem Mandat ausstatten, mit den Dualen Systemen in Verhandlung über die Einführung einer gelben Tonne zu gehen. Muss sie aber gar nicht. Denn in puncto Entsorgung von Leichtverpackungen soll in Ladbergen auch über das Jahr 2023 hinaus alles beim Alten bleiben. Eine knappe Mehrheit von elf Ratsmitgliedern setzte für den Verbleib des gelben Sackes ein. Acht indes hatten sich für die Einführung der gelben Tonne stark gemacht.
So knapp das Ergebnis, so unterschiedlich auch die Argumentationen – und zwar über alle Parteigrenzen hinweg: Während Jörg Berlemann (Die Grünen) und Hartmut Kotlewski (CDU) beispielsweise über die bei starkem Wind herumfliegenden Säcke und den Müll in der Landschaft schimpften – auch weil Tiere die Säcke aufpickten –, störten sich Jens Tiemann (FDP) und Klaus Buddemeier (SPD) unter anderem an der von Eva Witthake im Hauptausschuss erwähnten hohen Fehlwurfquote in den gelben Tonnen. Reiner Aufderhaar (CDU) und Sascha Gläser (SPD) indes sprachen sich gegen die Einführung der gelben Tonne aus, weil diese nur alle vier Wochen abgefahren würde. Der gelbe Sack behält seinen Sammelrhythmus von zwei Wochen bei. „Der Vier-Wochen-Rhythmus ist ein absolutes Totschlagargument“, befand auch Hartmut Kaubisch (Die Grünen) und nannte die private Anschaffung einer gelben Tonne auf Wunsch „eine sehr gute Alternative“.
Für die Ladberger bleibt es also dabei: Auch im Zeitraum 2024 bis 2026 werden Leichtverpackungen im gelben Sack entsorgt und alle zwei Wochen an die Straße gestellt. Und während ein jeder so seine ganz persönlichen Argumente für und wider gelber Sack anführte, waren sich in einer Beurteilung dann doch alle einig: Insgesamt seien die Säcke mittlerweile von einer deutlich besseren Qualität als noch vor wenigen Jahren. Darauf hatte auch Eva Witthake im Haupt- und Finanzausschuss in der Vorwoche bereits hingewiesen.
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